Archiv der Kategorie: Prävention

Gegen Hass und Hetze im Netz

Digital Native“: Polizei informiert Schüler über Gefahren der digitalen Welt

Wie schnell ein Handy zur Waffe werden kann, erlebt Diana Kalbfleisch ständig. Die Kriminalhauptkommissarin arbeitet im Bereich Prävention des Polizeipräsidiums Osthessen und sieht tagtäglich, was Hass, Hetze und pornografische Darstellungen im Internet anrichten können. „Die Fälle sind in den vergangenen Jahren enorm angestiegen“, so Kalbfleisch, als sie jetzt Schülern der Ohmtalschule die drastischen Auswüchse und Folgen dieser Art der Kriminalität deutlich vor Augen führte.

Da werden Siebtklässler von Erwachsenen mit sexuellen Absichten über Online-Spiele angeschrieben, 14-jährige Mädchen unter dem Vorwand, einen gut aussehenden 16-Jährigen zu treffen, nach Frankfurt gelockt und dort sexuell missbraucht, oder aber ein 15-Jähriger über Monate hinweg mit dem Bild seines Penis erpresst, das er naiverweise an eine vermeintlich Gleichaltrige geschickt hat, die die „Bewertung von Genitalien“ im Internet anbietet. 

Immer wieder appellierte die Polizistin, die seit 33 Jahren im Dienst ist, an die Kinder und Jugendlichen in der Aula, nicht zu viel von sich im Netz preiszugeben und Unbekannten nicht zu schreiben oder siegar zu treffen. „Mit euren Daten können andere ganz viel Mist anstellen“, so die Jugendkoordinatorin, die im Rahmen von „Digital Native“ Eltern, Lehrkräfte und Schüler über Gefahren der digitalen Welt aufklärt. Dazu hat sie speziell auf Jugendliche zugeschnittene Videos mitgebracht, die sie während ihres 90-minütigen Vortrags zeigt. Vieles löste bei den Schülern in der OTS-Aula betroffenes Schweigen aus. Einige berichteten sogar, bereits selbst von Unbekannten übers Netz angeschrieben worden zu sein. 

Cybercrooming (gezielte Manipulation Minderjähriger sowie junger Volljähriger übers Internet), Upskirting (heimliche Aufnahmen unter Röcken), Downblousing (heimliche Aufnahmen von Ausschnitten) oder auch heimliche Ton- oder Bildaufnahmen aus dem Klassenraum – jeder sollte sich heutzutage der ständig lauernden Gefahr bewusst sein, betont Diana Kalbfleisch. Seit 2018 seien die Fälle von sexuellem Missbrauch extrem angestiegen, die Hälfte der Fälle sei von Jugendlichen selbst verursacht durch gedankenloses Weiterleiten von Bildern zum Beispiel. Die Zahlen von Kinder- und Jugendpornografie hätten sich im selben Zeitraum sogar verzehnfacht! Die Gründe dafür seien vielfältig: zunehmende Verrohung innerhalb der Gesellschaft, sinkende Hemmschwelle, fehlendes Wissen über Verbote und fehlendes Unrechtsbewusstsein. Ebenso stark gestiegen seien auf der anderen Seite die Zahl pyschischer Erkrankungen und damit einhergehende Klinikaufenthalte und Suizide, so Kalbfleisch. Wer selbst betroffen sei, und beispielsweise ein anstößiges Foto zugeschickt bekomme, solle sich umgehend mit der Polizei in Verbindung setzen, gerne auch anonym. Das Foto zu löschen reiche nicht aus und keinesfalls dürfe es weitergeleitet werden, auch nicht an Eltern oder Lehrer zum Beispiel, so Kalbfleisch. Handys von Minderjährigen gehörten rechtlich gesehen den Eltern und wenn solche Bilder erst einmal auf den Servern gelandet seien, seien diese innerhalb weniger Tage bei Polizei und BKA. Dann werde gegen die gesamte Familie ermittelt und die Polizei durchsuche die gesamte Wohnung und nehme ALLE internetfähigen Geräte mit, auch Dienstrechner von Eltern zum Beispiel. „Wenn diese etwa ein Jahr später an die Besitzer zurückgegeben werden, sind sie auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und alle Daten, auch die schönen Urlaubsbilder, sind weg“, erklärte die Kommissarin. 

Kontakt: praevention.ppoh@polizei.hessen.de. Telefon 0661/105-2043

Text und Bild: S. Simon


Geschichte mal anders


„Fußball im Nationalsozialismus“ – Zehntklässler zu Gast bei der Frankfurter Eintracht

Die Realschul-Abschlussklassen 10Ra und 10Rb der Ohmtalschule (OTS) hatten kürzlich die besondere Gelegenheit, das Museum der Frankfurter Eintracht zu besuchen. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrkräften Phillip Künz und Benjamin Gauger.
Der Ausflug begann mit einer spannenden Führung durch das Eintracht-Museum, das die Geschichte des Vereins auf lebendige Weise darstellt. Ein besonderes Highlight war der Workshop „Juddebube & Schlappekicker – Fußball im Nationalsozialismus“. Die Themen Nationalsozialismus und Ausgrenzung wurden anhand des Fußballs anschaulich und zugänglich gemacht. Der Workshop verdeutlichte, dass der Zugang über den Sport, speziell einen Verein wie Eintracht Frankfurt, Interesse weckt und es ermöglicht, diese schwierigen Themen auf lebendige Weise zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich intensiv mit der Ausgrenzung jüdischer Vereinsmitglieder während der NS-Zeit auseinander und erfuhren am Beispiel des Sports, wie die Gleichschaltung funktionierte. Dabei halfen Original-Sportausweise der Hitlerjugend und persönliche Schicksale jüdischer Vereinsmitglieder, das Thema greifbarer zu machen und Empathie zu erzeugen. Dies förderte nicht nur das historische Verständnis, sondern auch die Sozialkompetenz der Schüler.

Blick ins beeindruckend große Stadion.


Während der Führung wurde zudem ein aktueller Bezug hergestellt: Der Fußball dient als eindrucksvolles Beispiel dafür, dass Rassismus in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf. Dieser Gedanke regte die Schülerinnen und Schüler an, sich über die historische Thematik hinaus mit Fragen der Toleranz und Vielfalt zu beschäftigen.
Nach dem Workshop folgte eine exklusive Stadionführung durch das Waldstadion. Die Schüler erhielten einen Blick hinter die Kulissen und konnten Orte besichtigen, die man als Fan normalerweise nicht zu sehen bekommt. Von der Spielerkabine über den Spielfeldrand bis zur VIP-Lounge – diese Einblicke begeisterten.

,,Pressekonferenz” mit den Lehrkräften Phillip Künz und Benjamin Gauger.


Der Ausflug ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, Geschichte hautnah zu erleben und gleichzeitig einen spannenden Blick in die Welt des Profisports zu werfen. Die Ohmtalschule bedankt sich bei der Eintracht Frankfurt für diese außergewöhnliche Gelegenheit, die sowohl historische als auch gesellschaftlich relevante Themen aufgreift.
Des Weiteren wurde den Schülern deutlich, dass sie sich am Ende ihrer schulischen Laufbahn befinden und nun wichtige Entscheidungen für ihre Zukunft treffen müssen. Spannende Einblicke gab es dabei in die vielfältigen Berufsfelder, die ein Bundesligist bietet – von der Arbeit als Physiotherapeut oder Koch bis hin zum Einsatz als Ordner oder Platzwart. Die Botschaft war klar: Hinter dem Profifußball steckt ein breites Spektrum an Berufsmöglichkeiten, die für junge Menschen interessant sein könnten.

Bilder: OTS
Text: Ph. Künz


Hellwach auch in dunklen Zeiten

Projekttage gegen Ausgrenzung – Zeitzeuge „Sonny“ appelliert an OTS-Schüler

Ausgrenzung, Rassismus, Radikalisierung – noch immer sind diese Themen überall im Alltag präsent, auch im Leben vieler Jugendlicher. Leider. Doch was kann man dagegen tun? Wie kann man Schüler dafür sensibilisieren, diesen Dingen entschieden entgegenzutreten? Nicht wegzusehen oder wegzuhören, wenn Menschen in ihrem Umfeld diskriminiert werden?

Diese Fragen stellten sich OTS-Powi-Lehrer Phillip Künz und „Respekt Coach“ Sophia Löwe und organisierten ein ganz besonderes Zeitzeugengespräch. Niemand anderes als der bekannte, über 90-jährige Helmut „Sonny“ Sonneberg aus Frankfurt/Main, Überlebender des Konzentrationslagers Theresienstadt, sollte den Homberger Schülern von seinen schrecklichen Kindheitserinnerungen berichten, als er als „Juddebub“ unter den Nazis aufs Schlimmste angefeindet und fast ermordet worden wäre.

Sonny während des Videodrehs mit OTS-Schülern in Frankfurt. Bild: Hauer

Sonny, eingefleischter Fan der Frankfurter Eintracht und inzwischen dank mehrerer TV-Auftritte weit über die Grenzen der Mainmetropole bekannt, hatte bereits im Mai dem Homberger Lehrerkollegium gut zwei Stunden lang im Frankfurter Stadion Rede und Antwort gestanden. In breitestem Frankfurter Dialekt, ohne Punkt und Komma, ohne Blatt vor dem Mund, wie eine Naturgewalt, alle Zuhörer sofort in seinen Bann ziehend. Klare Kante zeigen, immer und überall, lautet seine Devise. Und die macht er sehr deutlich. Er sei sein ganzes Leben lang Pazifist gewesen, aber wenn heute einer käme und den Holocaust leugne, dann „haue ich dem aufs Maul“. Er hat sie gesehen, die ausgemergelten Körper und übereinandergestapelten Leichen, damals, als er aus dem KZ kam und als Jugendlicher gerade noch 27 Kilogramm wog.

Die Ohmtalschüler und ihre Begleiter im Stadion der Frankfurter Eintracht.

All das und noch viel mehr wollte Sonny den Ohmtalschülern berichten – doch seine Gesundheit lässt derart anstrengende Reisen leider nicht zu. Also fuhren zwei Dutzend OTS-Schüler mit Aufnahmetechnik kürzlich an den Main und drehten ein gut 40-minütiges Video, in dem die Schüler dem Zeitzeugen jede Mengen Fragen stellen durften, die sie zuvor in ihren Klassen erarbeitet hatten. Trotz seiner angegriffenen Gesundheit beantwortete Sonny alle Fragen, sprach über seine eigene leidvolle Kindheit, über die Jahre, an denen er im Waisenhaus leben musste, nicht auf die Straße gehen durfte, weil das zu gefährlich war, angespuckt wurde von anderen Kindern und wie ein Aussätziger behandelt. Und über seine Zeit im KZ.

Die Homberger Gruppe besuchte auch das Eintracht-Museum.

Diese Video wurde während zweier Projekttage allen Klassen der Jahrgangsstufen 7 bis 10 in der Aula gezeigt, eingebettet in einen Vortrag zum Thema Ausgrenung und in eine lebhafte Diskussion zum Thema. Phillip Künz und Sophia Löwe informierten über Gründe, warum Menschen sich heute noch radikalisieren, wobei es um „Push“- (fehlende Zugehörigkeit, Ängste) und „Pull“- Faktoren (Gemeinschaftsgefühl) ging, die entweder dafür sorgen, dass man in eine radikale Richtung geschoben oder gezogen wird. Zudem wurden die Unterschiede zwischen Radikalisierung und Extremismus behandelt. Zuletzt wurde darüber geredet, welche Anzeichen es geben kann, dass eine Person im eigenen Umfeld sich radikalisiert, zum Beispiel ein geschlossenes Weltbild entwickelt, sich zurückzieht, sich verändert oder sich gar aggressiv verhält. Die sich anschließende Diskussion, bei der Schüler von eigenen Erfahrungen berichteten, zeigte, wie vielfältig Ausgrenzung sein kann: aufgrund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der eigenen Meinung, des Aussehens, einer Behinderung usw. „Seht nicht weg, wenn jemand ausgegrenzt wird, wehrt euch, setzt euch ein“, appellierte Künz an die Schüler.

Oder wie es Sonny formulieren würde: „Passt auf, bleibt wach! Hellwach!“

Text: S. Simon, E. Schwarz

Fotos: M. Hauer

(Presse-Team)


Gegen Mobbing und Rassismus

Caritaszentrum nimmt Teil am Programm „Respekt Coach“Unterstützung für OTS-Schüler

Lass uns reden“ ist das Motto des Programms „Respekt Coach“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und wird seit 2018 an Schulen erfolgreich umgesetzt. Mittlerweile sind es mehr als 270 Standorte in Deutschland.

Seit Anfang des Jahres arbeitet Sophia Löwe beim Caritaszentrum im Projekt „Respekt Coach“ im Vogelsbergkreis. Das Bundesprogramm ist ein Angebot des Jugendmigrationsdienstes (JMD), welcher schon viele Jahre beim Caritaszentrum angesiedelt ist. Ziel des Programms liegt in der primären Prävention, um junge Menschen vor Extremismus in all seinen Erscheinungsformen, Rassismus sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu schützen.

„Ich unterstütze Schülerinnen und Schüler dabei, ihren eigenen Standpunkt zu finden, sich selbst im Diskurs mit anderen zu positionieren und mit unterschiedlichen Auffassungen umzugehen. Gemäß dem Programm-Motto „Lass uns reden! Reden bringt Respekt“ geht es um gegenseitiges Zuhören, Haltung entwickeln und positive Erfahrungen durch einen respektvollen Umgang miteinander“, berichtet Löwe. „Ich selbst kannte das vom Bund finanzierte Projekt vorher nicht, aber ich merke immer wieder, wie gut mein Studium zu all den Themen passt“, so Löwe weiter, die in Kiel Pädagogik und Politikwissenschaft studiert hat.

„Voraussetzung für die Umsetzung ist eine Kooperation mit einer oder mehreren Schulen. Wir sind sehr froh, dass sich der Direktor der Ohmtalschule, Carsten Röhrscheid, und die Direktorin der am Schulstandort verbundenen Förderschule Pestalozzischule, Antje Reinmuth-Kaut, auf eine Kooperation eingelassen haben“, erläutert Renate Loth, Bereichsleiterin des Caritaszentrums.

Direktor Röhrscheid betont, dass es mehr als notwendig ist, dass für die Schüler*innen diese wichtigen Themen bearbeitet werden. Auch Direktorin Reinmuth-Kaut begrüßt die Bezuschussung des Bundesministeriums für diese wichtige Arbeit.

„Der nächste Schritt ist nun mit den relevanten Akteur*innen der Schulen zusammen ein Präventionskonzept zu entwickeln, dessen Schwerpunkte primärpräventive Ziele der zu planenden Workshops und Gruppenangebote sein sollen“, informiert Löwe.

Die Gruppenangebote und Workshops werden entweder von der Fachkraft selbst durchgeführt oder es werden geeignete Referent*innen gesucht. Dabei können und sollen viele unterschiedliche Themen in den entsprechenden Angeboten behandelt werden. Möglich sind u.a. Angebote zu Themen wie: Anti-Mobbing, Selbstwirksamkeit, Konfliktlösung, politische Bildung oder auch Diskriminierung. „Das Motto: `Lass uns reden` ist keine Floskel, sondern gelebte Praxis. In den Workshops kann es durchaus vorkommen, dass aus einem geplanten Format ein offener Diskurs entsteht“, berichtet Löwe. Sie freue sich schon sehr auf die Arbeit mit den Schulen und Jugendlichen und geht davon aus, dass diese in einem noten- und bewertungsfreien Raum eher und offener über ihre Probleme, die häufig Mobbing, Rassismus oder auch Queer-Feindlichkeit beinhalten, sprechen werden.

Kontakt: Sophia.loewe@caritas-giessen.de

Text: Sophia Löwe

Bild (OTS): Antje Reinmuth-Kaut, Sophia Löwe, Renate Loth und Carsten Röhrscheid (von links) freuen sich über die Kooperation.


Crona-Tests nach den Osterferien, Präsenz nur für 10R und 9H

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

aufgrund der neuen Inzidenzlage wird die Beschulung nach den Osterferien wie folgt angeboten:

Klassen 5-10 im Distanzunterricht

– Abgangsklassen 10R und 9H im Präsenzunterricht

Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich nur auf dem Schulgelände aufhalten dürfen, sofern sie einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen können.

Sofern der Test in der Schule durchgeführt werden soll, muss die Einwilligungserklärung mitgebracht werden. Schülerinnen und Schüler, die keine Einwilligungserklärung oder kein negatives Testergebnis vorlegen können, müssen das Schulgelände umgehend verlassen. Ich zitiere aus dem Schreiben des Ministers:

“Neu ist, dass die Teilnahme am Präsenzunterricht und an der Notbetreuung künftig nur möglich ist, wenn ein negatives Testergebnis vorliegt, welches nicht älter als 72 Stunden ist. Sie können selbst entscheiden, ob Ihr Kind in der Schule einen Selbsttest macht oder einen sogenannten Bürgertest an einer der Teststellen außerhalb der Schule – volljährige Schülerinnen und Schüler entscheiden dies selbst. Beide Angebote sind kostenfrei. Ein zuhause durchgeführter Selbsttest reicht allerdings als Nachweis nicht aus. Schülerinnen und Schüler, die der Schule keinen Nachweis über ein negatives Testergebnis vorlegen und auch nicht vom Selbsttestangebot in der Schule Gebrauch machen, müssen das Schulgelände verlassen und werden ausschließlich im Distanzunterricht beschult. Wenn Sie sich gegen einen Test entscheiden, melden Sie Ihr Kind bitte schriftlich von der Teilnahme am Präsenzunterricht ab. Ihr Kind verbringt in diesem Fall die Lernzeit zuhause und erhält von der Schule geeignete Aufgabenstellungen. Mit einer Betreuung durch Lehrkräfte wie im Präsenzunterricht kann allerdings nicht gerechnet werden. (…) Falls Ihr Kind den Nachweis durch die Teilnahme an der Selbsttestung in der Schule erbringen soll, so ist dafür erforderlich, dass es die unterschriebene Einwilligungserklärung in der Schule vorgelegt hat, welche Sie von Ihrer Schule erhalten.”

Liebe Eltern, leider hält uns die Pandemie weiterhin fest im Griff und verlangt uns vieles ab. Ich hoffe, dass Sie dennoch ein paar schöne Ostertage verbringen konnten. Ich wünsche Ihnen gerade in dieser Zeit Optimismus und Durchhaltevermögen und vor allen Dingen Gesundheit.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Röhrscheid

Ablaufdiagramm der Testung

Ablaufdiagramm

Einwilligungserklärung: Bitte ausdrucken, ausfüllen und zum nächsten Schulbesuch mitbringen

Einwilligungserklärung zum Download

Einwilligungserklaerung-1

Anschreiben an Eltern und Schüler*innen (12. April 2021)

Elternbrief

Testanleitung

Testanleitung


Besuch am „Ort des Todes“

Abschlussklassen der OTS besichtigen Gedenkstätte Buchenwald

Gute Laune und Gelächter herrschten noch im Reisebus. Hier wurde dem Klassenkameraden ein amüsantes Video auf dem Smartphone gezeigt und dort wurden süße Naschereien herumgereicht. Eine gute Stimmung zeichnete den bisherigen Tagesverlauf der Klassen 10 Ga, 10 Rb, 10 Ra und 9H der Ohmtalschule aus. Doch diese wurde durch die Worte von Lehrer Herbert Kress, dass links der Ettersberg samt Holocaust-Denkmal zu sehen ist, in eine bedrückende Stille überführt. Am Ziel ihrer Reise angekommen erwartete die Schüler ein Anblick, den sie so rasch nicht wieder vergessen: Die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald.

Der zynische Spruch „Jedem das Seine“ steht am Tor, das den Zugang zu einem Ort gewährt, der für viele tausende von Menschen einen qualvollen Tod bedeutete. Ein Spruch, welcher im eigentlichen Sinne recht wenig Spielraum für Interpretationen bietet. Für die Nationalsozialisten barg er jedoch allem Anschein nach ein perverses, halluziniertes Recht, jedes Individuum, das nicht Teil ihres Weltbildes ist, restlos auszulöschen. Zwar fehlen die Baracken, in denen die Häftlinge aufs Menschenunwürdigste zusammengepfercht wurden heute, jedoch zerrte dies nicht an dem Bild des Schreckens, das den Besuchern vermittelt wurde. Andere wichtige Lagerteile hingegen, wie zum Beispiel das Krematorium oder Teile des Zoos blieben original erhalten. Letzterer war ein beliebtes Freizeitvergnügen für den Lagerkommandanten Karl Otto Koch, seine Kinder und Gattin Ilse Koch, welche als „Hexe von Buchenwald“ in die Geschichte einging.

Die OTS-Schüler auf dem Weg zum Krematorium der Gedenkstätte Buchenwald.

Ein paar Meter links hinterm Eingang befindet sich eine Trauertafel aus Edelstahl: das „Denkmal an ein Denkmal“, welches von Horst Hoheisel und Andreas Knitz errichtet wurde. Auf ihr wurden sämtliche Nationalitäten und Volksgruppen eingraviert, denen die ungefähr 56.000 Todesopfer angehörten. Aus Angst jedoch, dass eine Nationalität vergessen werden könnte, wurde noch ein bestimmtes Element in die Tafel eingebaut. Die Stadtwerke Weimar beheizen die Tafel auf exakt 37 Grad – die Körperwärme eines Menschen, die uns allen gemeinsam ist. Ein Andenken der besonderen Art, das den gleichen Wert eines jeden symbolisiert.

An den ehemaligen Unterkünften der Lagerführung vorbei, verabschiedeten sich die Schüler von einem Ort, der von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Besuch als „Ort des Todes“ bezeichnet wurde. Nach einer sehr informativen Filmvorführung samt Rundgang setzten einige Schüler ihre bedrückte und nachdenkliche Miene eine Zeit lang nicht mehr ab.

Buchenwald ist, wie alle anderen Konzentrationslager auch, mehr als eine historische Gedenkstätte. Es ist ein Mahnmal der Schande. Ein Zeugnis der Verbrechen der deutschen Geschichte und des tiefsten Abgrunds der menschlichen Seele. Es soll als Beispiel dienen, für Generationen, die weder vergessen noch verzeihen können und sollten, dass sich eine derartige Tragödie abspielte.

Text: Julian Arnold (Presse AG)

Bilder: Julian Arnold, Emma Puley

Wenn Torben mit Lenni Stress hat…

ist das ein Fall für die Streitschlichter – Projekt Schüler helfen Schüler seit Jahren erfolgreich an der Ohmtalschule

(SK) Torben hat Stress mit Lenni. Dauernd klaut der in der Pause seinen Fußball oder wirft sein Mäppchen durch die Klasse. Jetzt reicht es! Torben beschimpft Lenni so laut, dass es alle hören, und schubst ihn. Der Streit ist kurz davor zu eskalieren. Klarer Fall für die Streitschlichter, die seit vielen Jahren auch an der Ohmtalschule (OTS) aktiv sind.
Hier werden sie von den Lehrkräften Aldona Wasik und Janine Bausch sowie der Sozialpädagogin Nicole Grün betreut. In der AG arbeiten die Schüler Leonie Schmitt, Till Hubel, Anna Schneider, Mariella Nuhn, Cora Metz, Luana Bonu, Markus Gorr und Alina Feldbusch aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10. Ihre Aufgabe besteht darin, Schülern zu helfen sich zu vertragen, wenn sie Streitigkeiten miteinander haben. Wie z.B. Torben und Lenni. Meist geht es um längere Konflikte, nicht nur kurze Auseinandersetzungen.
Warum machen sie das? „Weil es uns Spaß macht“, sagt Mariella Nuhn aus der 9 R. Und wie genau funktioniert das? Die Streitschlichter haben einen eigenen Raum in der Schule, in dem sie für Schüler mit Streitigkeiten ansprechbar sind, jeden Tag in der zweiten Pause, spontan oder nach Verabredung außer freitags. Sie versuchen dann den Schülern zu helfen, sich wieder zu vertragen, ohne einen Schuldigen zu finden. „Natürlich können wir nicht jeden schlichten und deswegen schicken wir – wenn nötig – auch mal einen Schüler wieder weg, wenn er sich schlecht benimmt“, meint Luana Bonu, ebenfalls aus der 9 R.
Die Streitschlichter machen mit den betroffenen Schülern einen Termin aus und wenn es notwendig ist, sogar mehrere. Jeder Vorfall und jedes Gespräch werden protokolliert. Nicht jeder Schüler darf jeden anderen schlichten. Die Streitschlichter sind unparteiisch, deswegen dürfen Geschwister oder Freunde sich nicht gegenseitig schlichten. Außerdem müssen die Schlichter älter sein als die, die geschlichtet werden. „Wir sind kein Gericht, wir vergeben keine Strafen, dafür helfen wir bei der Lösungsfindung.“, sagt Sozialpädagogin Nicole Grün. 2018 wurden bisher schon sechs Schlichtungen in den Pausen erfolgreich durchgeführt. Derzeit sind zehn neue Streitschlichter in Ausbildung.
Die Streitschlichter haben es nach mehreren Terminen endlich geschafft, die beiden Streithähne Lenni und Torben zu einer Lösung zu bringen: Sie vertragen sich mittlerweile wieder so gut, dass man denkt, sie wären schon seit Jahren miteinander befreundet. Sie sitzen nebeneinander und verbringen jede freie Minute damit, Witze zu reißen.

Text: Samira Köhler

Den Überblick beim Geld nicht verlieren

Ohmtalschule und Sparkasse sind nun Bildungspartner

(sim). Online-Banking, Bezahldienste per Mausklick, einfache Kontenführung – der richtige Umgang mit Geld will gelernt sein. Das wissen auch die Ohmtalschule und die Sparkasse Oberhessen, die nun den Grundstein dafür gelegt haben, Schüler mit dem notwendigen Wissen auszustatten. Schulleiter Carsten Röhrscheid und Stefan Georg, Vertriebsdirektor der Sparkasse Oberhessen in Homberg, unterzeichneten jetzt einen Vertrag, mit dem eine Bildungspartnerschaft besiegelt wurde. Mit der Gesamtschule Mücke wurde ebenfalls ein solcher Vertrag geschlossen.

„Wir wollen mit diesem Unterrichtsangebot die Basis für den richtigen Umgang mit Geld bei Jugendlichen legen“, teilten die Kooperationspartner mit. Wenn es um Geld gehe, hätten die Eltern der meisten Teenager noch die Hände im Spiel. Dennoch sollten die Jugendlichen lernen, mit Geld umzugehen und sich ein alltagstaugliches Wissen über Finanzen aneignen. Egal, ob im Internet oder in der Bankfiliale vor Ort, beim Umgang mit elektronischem Geld dürfe der Überblick nicht verloren gehen.

Und so gibt es nun speziell auf dieses Thema zugeschnittene Unterrichtsstunden, teilweise sogar mit kleineren Tests. Moderne Zahlungswege, mögliche Schuldenfallen und auch die Zukunftsvorsorge werden im Unterricht praxisnah behandelt. „Unsere Schulen sollen keine Inseln sein. Das Wissen von Fachleuten aus der Wirtschaft bietet den Schülern eine gute Orientierung“, sind sich Schule und Sparkasse einig.

Defibrillator an der Ohmtalschule

Übungspuppen zur Wiederbelebung und Defibrillator gewährleisten Erste Hilfe im Notfall

(SEM/DRL) Dank einer großzügigen Spende der VR Bank Hessenland verfügt die Ohmtalschule seit Beginn des Jahres über einen Defibrillator, der im Notfall bei sachgemäßer Handhabung über Leben und Tod entscheiden kann, sowie über einen Klassensatz an Übungspuppen zur Wiederbelebung und Herzdruckmassage, einschließlich eines Übungs-Defibrillators.

Defibrillator an der Ohmtalschule
Defibrillator an der OTS (Photo: Falk)

 

Schulleiter Röhrscheid, Schülerinnen mit Übungspuppe und Defibrillator
Schülerinnen mit Übungspuppe und Defibrillator, Schulleiter Röhrscheid (Photo: Falk)

Der Schulsanitätsdienst der Ohmtalschule, geleitet von Frau Seim, der im Rahmen des Sozialpraktikums wieder aktiv ist, bedankt sich für die Unterstützung durch die VR Bank Hessenland. Nun unabhängig von der Ausleihe des Übungsmaterials durch das DRK, konnte in mehreren Übungsstunden Wiederbeatmung und Herzdruckmassage geübt werden, ebenso die sachgemäße Handhabung des Übungs-Defibrillators.

Dankeswerterweise erklärte sich der Förderverein der Ohmtalschule bereit, die finanziellen Mittel für das notwendige Verbrauchsmaterial zur Verfügung zu stellen. VR Bank Hessenland und Förderverein tragen somit zum Erfolg der Aktion „Retten macht Schule“ bei, denn durch die Einführung von Wiederbelebungskursen in ganz Deutschland könnten selbst bei vorsichtiger Schätzung jährlich mehrere Tausend Menschen durch rechtzeitige Wiederbelebung zusätzlich gerettet werden.

10 Jahre HalbZeit an der Ohmtalschule

(JRS) An der Ohmtalschule feierte man dieses Jahr das 10-jährige Bestehen der „HalbZeit“. Die HalbZeit ist ein Projekt der kirchlichen und kommunalen Jugendarbeit und bietet Schülerinnen und Schülern in den großen Pausen die Möglichkeit, Spiele zu spielen und sich auszutoben. Vor zehn Jahren wurde das Projekt gestartet, zunächst mit nur einem geöffneten Wochentag. Das Angebot wurde rege genutzt und sei deshalb stetig gewachsen, sagte Holger Schäddel von der evangelischen Jugendarbeit. Nun wurde das Jubiläum gefeiert, mit Tischtennis, Jenga, selbstgemachten Waffeln und vielem mehr. Holger Schäddel bedankte sich beim HalbZeit-Team, beim Förderverein, der viele Anschaffungen erst möglich gemacht hatte und den Schülern, die die HalbZeit am Leben erhalten.

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Schüler und Lehrer trafen sich, um das 10-jährige Bestehen der HalbZeit zu feiern