Alle Beiträge von Silvia Simon

Mit Stil, Chaos und Charakter

Ohmtalschule und Pestalozzischule verabschieden feierlich ihre Abgänger

Das Schuljahr 2024/25 ist zu Ende – und mit ihm ein bedeutendes Kapitel im Leben vieler junger Menschen. Ohmtalschule (OTS) und Pestalozzischule verabschiedeten feierlich ihre diesjährigen Abgängerinnen und Abgänger in der Stadthalle. Tränen flossen, es wurde gelacht und musiziert, zurück und nach vorne geblickt – und vor allem gemeinsam gefeiert. 

„Höhen und Tiefen – das ist mehr als nur ein Rückblick“, brachte es Schülerin Kim Graf auf den Punkt. Gemeinsam mit Mitschüler Laurenz Erkel aus der Klasse 10 Rb führte sie durch das Programm. Für beide war es mehr als nur eine Moderation: Es war ein symbolischer Abschied von einer prägenden Zeit und gleichzeitig der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. 

9 H mit ihren Lehrern Stefan Falk und Martin Linke.

Schulleiter Carsten Röhrscheid wählte in seiner Rede ein treffendes Wortspiel: „Schluss, Abschluss, abschließen – was ihr in eurer Schulzeit geleistet habt, kann sich sehen lassen.“ Und die Zahlen sprechen für sich: 25 Schülerinnen und Schüler wurden in die Klasse 11 versetzt, 18 erhielten den Mittleren Qualifizierten Abschluss, 11 den Realschulabschluss, vier den Hauptschulabschluss und sieben den Qualifizierten Hauptschulabschluss. Röhrscheid betonte, wie stolz die Schulgemeinschaft auf diese Leistungen sei: „Ich hoffe, ihr hattet unterm Strich eine gute Zeit bei uns. Es wartet nun vieles auf euch: Spannendes, Aufregendes – und auch Schwieriges. Doch eines ist sicher: Die Zukunft braucht euch.“ Die Türen der Ohmtalschule, so Röhrscheid, seien nicht abgeschlossen – er hoffe auf ein Wiedersehen in der Zukunft. 

Klasse 10 Ra mit Lehrer Hannes Herrmann.

Auch die benachbarte Pestalozzischule verabschiedete ihre Abgänger. Deren Leiterin, Antje Reinmuth-Kaut, forderte die Jugendlichen auf, ihr „Großereignis“ gebührend zu feiern und blickte optimistisch in die Zukunft: „Ich hoffe, ihr habt eure Ziele erreicht – oder seid ihnen zumindest ein gutes Stück nähergekommen.“ Silke Ried, Bürgermeisterin der Stadt Homberg, würdigte die Leistungen der Jugendlichen und unterstrich die Bedeutung von Durchhaltevermögen und Lernbereitschaft: „Ihr habt euch nicht nur Inhalte angeeignet, sondern auch Kompetenzen erarbeitet. Wenn ihr künftig denkt, ihr schafft etwas nicht – erinnert euch daran, was ihr schon geschafft habt.“ Sie schloss mit einem Zitat von Gerhart Hauptmann: „Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.“ 

Klasse 10 G mit Lehrer Marco Künz.

Ein musikalisches Highlight des Abends bot die Klasse 10G. Mit Klassenlehrer Marco Künz und Schüler Maxim Yemelyanenko an den E-Gitarren performten sie den Song „The Middle“ – ein emotionaler Moment, der vielen Gästen Gänsehaut bescherte. Bevor die Schüler ihre Zeugnisse in Empfang nahmen, richtete auch Elternvertreterin Andrea Grieser noch bewegende Worte an die jungen Absolventen. Sie dankte den Lehrkräften für ihren Einsatz und betonte, dass die Schülerinnen und Schüler einen langen Weg hinter sich hätten. Prüfungen, so Grieser, würden das ganze Leben begleiten – doch die Jugendlichen seien nun gut gerüstet: „Ihr habt nicht nur Wissen, sondern auch Teamfähigkeit gelernt, Freunde gefunden und könnt gespannt sein auf das, was vor euch liegt.“

Auch die Schülervertretung (SV) blickte auf eine prägende Zeit zurück. Linnea Grün, Ranee Keil und Layana Quirin erinnerten an zahlreiche erfolgreiche Projekte, die die SV in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt hatte – darunter die alljährliche Grußkarten-Aktion zum Valentinstag, der schulische Weihnachtsmarkt sowie der traditionelle Kuchenverkauf an Elternsprechtagen. Humorvoll berichteten sie vom „Überleben“ im SV-Raum, was nicht zuletzt vielen Instead-Nudeln zu verdanken sei. Der Abschied falle schwer, so die drei Abgängerinnen einhellig, doch die Erinnerungen bleiben.

Klasse 10 Rb mit Lehrer Jan Brosig.

Bevor dann Schülerinnen und Schüler auf die Bühne gebeten wurden, die sich durch besondere Verdienste oder schulische Leistungen hervorgetan hatten, zeigte Schulleitungsmitglied Carolin Hartmann in einem Sketch auf humorvolle Weise die Tücken des Zeugnisausdrucks – zur großen Freude des Publikums.

Anschließend übergab Schulleiter Röhrscheid als Anerkennung für besondere Leistungen Kino- oder Döner-Gutscheine. Geehrt wurden (siehe Titelbild oben):

    •    Linnea Grün, Ranee Keil und Layana Quirin (Schulsprecherinnen)

    •    Enzo Evert (9H, HSA Ø 2,4),

    •    Fabian Reiß (9H, HSA Ø 2,4),

    •    Johanna Stark (10Ra, Ø 1,7),

    •    Luis Schell (10Rb, Ø 1,2),

    •    Patrycja Bugieda (10Rb, Ø 1,7),

    •    Collin Malkus (10Rb, Ø 1,7) und

    •    Eli Stoyanova Sabakova (10G, Ø 1,2).

Von der benachbarten Pestalozzischule wurde Jason Peter (H 3) für seine besonderen Verdienste geehrt – alle weiteren Absolventinnen und Absolventen dieser Schule waren bereits intern geehrt worden, wie Antje Reinmuth-Kaut erläuterte.

Kim Graf und Laurenz Erkel bedankten sich zum Ende ihrer Moderation bei allen Lehrkräften – für „offene Ohren, Geduld und Unterstützung“ und betonten, man habe die Schulzeit mit Stil, Chaos und Charakter hinter sich gebracht. 

Zum Abschluss sangen alle Abgangsschülerinnen und -schüler gemeinsam „ForeverYoung“ – ein Gänsehautmoment, der den emotionalen Abend abrundete. Danach wurde in kleinerem Rahmen weitergefeiert – gemeinsam mit Familien, Freunden und Klassenlehrkräften. Ein Abend, der sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Text: S. Simon

Bilder: S. Falk

Wir verabschieden uns von:

EverthEnzo Ronny09a BeckerNele10G
NadollekLeon09a BerbenJana Marie10G
SepiciSemina09a ChristHannah10G
BeckerLara09b Gian-nadakisSophie10G
ErdemSemih09b GraafKatharina10G
GeydetSebastian Jean-Luca09b GrünLinnea10G
GhabraKhadija09b HabermehlSina10G
RamaMedina09b HeilmannBen10G
ReißFabian09b KeilRanee10G
RiesFinn-Luca09b LemkeGiulia-Fabienne10G
VurucuMuhammed Burak09b MesanovicNejla10G
AyTaylan10Ra NiestatekJoel10G
BergGideon10Ra QuirinLayana10G
FinaMarlon10Ra RichberPhilipp Leonhard10G
FirnysSophie10Ra SchäferClara Luise10G
GemmerJulian10Ra SchmehlMax10G
Gülden-bergZara10Ra SchneuckerJoris Lasse10G
GüldnerJustine10Ra Serhat-licEmina10G
LeiserJustin10Ra Stoyanova SabakovaEli10G
LothFynn10Ra ThamerVivian10G
ReichDean Alexander10Ra UnzeitigTheo10G
StarkJohanna Emilia10Ra WernerEmilia10G
ZimkiewiczBlanka10Ra WolfMax10G
ZwesperLara10Ra YemelyanenkoMaxim10G
BugiedaPatrycja10Rb ZaumIda Lotte10G
de TullioOnofrio10Rb BernLukasH3
ErkelLaurenz10Rb Di BariValeriaH3
EsteghbaliShahrzad10Rb DingerJustinH3
GrafKim-Alexandra 10Rb KaschubPaulH3
GrebHannah10Rb MatthäusMarcH3
GrünSam10Rb PerskeKonstantinH3
HandsteinAaron10Rb PeterJasonH3
JacobiFinn10Rb PlochMauriceH3
KarabulutMikail Samet10Rb Rührer AngelinaH3
KocNoyan10Rb HabigLeonH2
LatherLara-Marie10Rb ThierfelderDamien H2
MalkusCollin Markus10Rb    
MannertMaja10Rb    
SchellLuis10Rb    
SchraderAnton10Rb    

Einfach mal „reinschnuppern“

Drei Tage Berufsorientierung an Pestalozzischule und OTS

Nach längerer Pause fanden kürzlich wieder die dreitägigen Berufsorientierungstage an der Pestalozzischule und der Ohmtalschule (OTS) statt. Im Vergleich zu den vergangenen Orientierungstagen war das bestehende Konzept modifiziert worden. Während früher die Betriebe und Institutionen ihre praktischen Angebote in der Schule vorstellten, machten sich diesmal die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit den Lehrkräften auf den Weg in die Betriebe/Institutionen, um diese an ihren realen Standorten kennen zu lernen. Weiterhin öffnete die Pestalozzischule ihr Angebot für Schüler der OTS, so dass insgesamt über 70 Schülerinnen und Schüler an dem Angebot teilnahmen und davon profitierten.

Die Leiterin der Berufsorientierungsstufe, Kerstin Schneider, hob in diesem Zusammenhang hervor, wie bedeutsam es für die gesamte Schülerschaft ist, Berufsorientierung begreifbar zu machen. So zeige sich bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen häufig, dass es den Jugendlichen noch schwer falle, selbstständig passende Betriebe und Institutionen anzusprechen. Ziel der Schule sei es daher, den Kindern und Jugendlichen so viele Angebote zur Berufsorientierung zu machen wie möglich. „Nicht jede Erfahrung kann hier ein Match sein, aber wenn die Jugendlichen nach einer Maßnahme wissen, dass dies der passende Beruf bzw. nicht passende Beruf für sie ist, sind wir auch schon einen Schritt weiter,“ betont Frau Schneider.

Dank an Firmen und Institutionen

Die Schulleitung sowie das Kollegium der Pestalozzischule Homberg bedanken sich daher ausdrücklich bei allen beteiligten Firmen und Institutionen für ihre große Bereitschaft und ihr Engagement, den Jugendlichen eine praxisorientierte Berufsorientierung vom geschützten Arbeitsmarkt bis zu Angeboten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Die Berufsorientierungsstufenleiterin betont auch, die große Offenheit und Bereitschaft der Betriebe, sich an dem Veranstaltungsformat zu beteiligen. Dies sei nach wie vor keine Selbstverständlichkeit, da die Besuche einer intensiven Vorbereitung bedürfen, Personal binden und betreuungsintensiv für die Betriebe sind.

Das Spektrum der Berufe, die die Jugendlichen kennen lernen durften, reichte von A wie Altenpflege bis Z wie Zerspanungsmechaniker.

Beteiligt waren: die Freiwillige Feuerwehr Homberg, das Alloheim Seniorenzentrum Goldborn, die Firma Geibel und Hotz, die Firma KAMAX, die Kindertagesstätte Hochstraße in Homberg, die Firma Mitteldeutsche Hartstein Industrie AG (MHI) Standort Homberg/Ohm und die Schottener Sozialen Dienste in Mücke-Nieder-Ohmen.

Die Berufsorientierungstage sind ein Angebot für alle Klassenstufen von Klasse 2 bis 10. Während die kleinsten Schülerinnen und Schüler der Grundstufenklasse sich im Klassenverband mit den vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr beschäftigten, konnten sich die etwas älteren Schüler je nach Interesse in sechs unterschiedliche Berufsfelder einwählen.

Am ersten Tag näherten sich die Gruppen in der Schule theoretisch mittels Materialien der Agentur für Arbeit den Berufen und Berufsfeldern, indem sie sich mit geforderten Schulabschlüssen und Voraussetzungen, typischen Tätigkeiten beschäftigen. Manch eine Gruppe bereitete sich praktisch auf den anstehenden Besuch vor, indem z.B. eine Bewegungsgeschichte für Senioren vorbereitet wurde.

Am zweiten Tag standen dann die Besuche in den Betrieben und Institutionen vor Ort auf dem Programm. Im Rahmen dieser wurde unter anderem Feuer gelöscht, Schlüsselanhänger hergestellt, Spiele mit Senioren gespielt, ein Bewegungsparcours für Kinder aufgebaut, Produktionsstätten wie z.B. Werkshallen oder der größte Basaltsteinbruch Europas besichtigt, Kuchen gebacken, Rasen gemäht, Federn verpackt und vieles mehr.

Der dritte und letzte Tag der Berufsorientierungstage diente der Auseinandersetzung mit den neuen und vielfältigen Erfahrungen. Jede Schülergruppe bereitete eine Präsentation zu ihrem Berufsbild und den damit verbundenen Praxiserfahrungen vor und stellte diese in der Aula allen Schülerinnen und Schüler sowie den anwesenden Eltern und Erziehungsberechtigten vor.

Aus Sicht der Schülerschaft und des Kollegiums waren die Berufsorientierungstage eine rundum gelungene Veranstaltung, für deren intensive Vorbereitung Kerstin Schneider ausdrücklich gedankt werden muss.

Text und Bild: Pestalozzischule


Winzigen Tierchen auf der Spur

Jahrgang 6 auf Exkursion zum Biologikum – Auf Entdeckungsreise im Teich

Seit über zehn Jahren ist das Teichprojekt ein fester Bestandteil des Biologieunterrichts an der Ohmtalschule. Auch in diesem Jahr begab sich der Jahrgang 6 auf diese spannende Exkursion – Ziel war das Biologikum in Neu-Ulrichstein mit seinem Teichen.

Gleich zu Beginn machten sich die Schülerinnen und Schüler mit Keschern ausgestattet auf die Suche nach tierischen Bewohnern des Teiches. Die Ausbeute war groß: Eine beeindruckende Vielfalt an Lebewesen wurde gefangen – von winzigen Larven bis hin zu auffälligen Insekten. Das große Staunen über die zahlreichen und zum Teil winzigen Tiere war groß.

Im weiteren Verlauf bestimmten die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Bestimmungskarten und Lupen die gefangenen Tiere und untersuchten, wie diese im Teich leben und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Besonders faszinierend fanden viele die Wasserflöhe und Büschelmückenlarven, die erst auf den zweiten Blick sichtbar wurden – so klein und unscheinbar sie auch sind, sie erfüllen wichtige Aufgaben im Nahrungsnetz des Teiches.

Wie jedes Jahr zogen die Großlibellenlarven besondere Aufmerksamkeit auf sich. Ihre Größe und ihr räuberisches Verhalten machten sie zum unbestrittenen Highlight des Tages.

Nach getaner Forschungsarbeit wartete ein weiterer Höhepunkt auf die Gruppe: Im Pizzaofen von Prof. Dr. Ebke wartete eine leckere, selbstgemachte Pizza bereits auf die Schülerinnen und Schüler – ein gelungener Abschluss eines erlebnisreichen Vormittags.

Der Rückweg zur Schule erfolgte zu Fuß – mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck, pünktlich zum Ende der sechsten Stunde.

Das Foto zeigt Lena, Amelie, Josephine und Ronja aus der Klasse 6a bei der Arbeit am Teich.

Text und Bild: Martin Linke


Viele Jahre im Dienste der OTS

Jahreshauptversammlung des Fördervereins – Natasha Wilde und Heike Schmied verlassen den Vorstand – Julia Braun-Seibert und Yvonne Schmidt als Nachfolgerinnen begrüßt

16 Jahre lang hat sie sich unermüdlich für die Belange der Ohmtalschule (OTS) engagiert, und das, obwohl ihre Tochter schon 2013 die Schule verlassen hat. Das war für Natasha Wilde allerdings kein Grund, ihr Amt als 1. Vorsitzende des 137 Mitglieder starken Fördervereins der OTS aufzugeben: „Ich habe die Arbeit immer sehr gerne gemacht, es bereitete mir viel Freude.“ Da man manchmal jedoch Prioritäten im Leben setzen und neue Ideen verwirklichen muss, war nun doch der Tag des Abschieds gekommen. Natasha Wilde ist deshalb auf der jüngsten Jahreshauptversammlung zurückgetreten. „Wir haben viele Jahre super toll zusammengearbeitet, ich danke Vorstand und Schulleitung für die Geduld!“, sagte Wilde, als sie mit viel Anerkennung für die geleistete Arbeit und Präsenten verabschiedet wurde. Ihrer Nachfolgerin und dem Verein wünschte sie eine glückliche Hand und versprach: „Ich bin nicht aus der Welt und ich bleibe Mitglied. Ich werde gerne mit Rat und Tat helfen.“

Die Nachfolgerin ließ nicht lange auf sich warten: Julia Braun-Seibert, Vorsitzende des Gewerbevereins, wurde einstimmig gewählt. „Ehrenamt ist Ehrensache und für uns in der Familie ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags“, sagte die Hombergerin, die bereits Erfahrung als Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule gesammelt hat. Julia Braun-Seibert hatte eine konkrete Vorstellung, wer ihre Stellvertreterin werden sollte: Yvonne Schmidt aus Nieder-Gemünden, die dort ebenfalls Erfahrungen im Schulförderverein gesammelt hatte, wurde demgemäß als 2. Vorsitzende gewählt. Sie folgt damit Heike Schmied, die fast sieben Jahre lang als Stellvertreterin fungierte und resümierte: „Das war eine gute Zeit, dem neuen Vorstand möchte ich sagen: Das läuft!“

Schriftführer Peter Drößler verabschiedete die beiden Damen mit viel Dank und Lob: „Die Leute haben sehr gerne im Vorstand gearbeitet, jeder hatte seine Aufgabe und die Atmosphäre war immer konstruktiv und vertrauensvoll.“ Der Förderverein sei an der OTS stets präsent, bei Einschulungen, Verabschiedungen, Festen, Jubiläen und natürlich bei großen Ausgaben zugunsten der Schulgemeinde. Geld sei geflossen unter anderem für neue Bücher, Leih-Ipads für Schüler, Roboterausstattung, Ausbildung von Hygieneassistenten, Buchpreise für den Lesewettbewerb, Zuschüsse für Theaterfahrten und Pausen-Spielgeräte. Außerdem gab es eine Überweisung von 1500 Euro an den Kreis für die Stadt- und Schulbibliothek, die dann aufgestockt wird, sowie Beginner-Kästen Fischertechnik für das Fach Digitales Lernen in Höhe von 2430,05 Euro, Gutscheine für Abgänger, Medaillen und Pokale für die Kennlerntage der neuen 4. Klassen sowie Übernahme von Fahrtkosten zur Vocatium-Berufsmesse über 750 Euro. „Viele Dinge sind ohne den Förderverein gar nicht möglich“, betonte Schulleiter Carsten Röhrscheid, „man kann es gar nicht genug loben, was hier geleistet wird!“ Aktuell geplante Projekte an der Schule seien unter anderem: Reparatur der defekten Fußballnetze auf dem Schulhof, neue Fischer-Technik-Kästen und das Jubiläum zum 60. Bestehen der OTS 2026.

Wie es sich für die Jahreshauptversammlung eines Fördervereins gehört, ging es natürlich auch ums Finanzielle. Peter Zieger gab in seinem Kassenbericht 2024 einen erfreulichen Ausblick. Demnach betrug der Kontostand am 1.1.2024 insgesamt 25.724,40 Euro und es wurden während des Jahres Ausgaben in Höhe von 8.213,80 Euro und Einnahmen von 9.031,83 Euro verbucht. Der Kassenbestand betrug Ende 2024 insgesamt 26.542,43 Euro. Aktuell beträgt der Kassenbestand ca. 26.700 Euro. Für die Kassenprüfer Andrea Grieser und Jörg Leifhelm gab es keinerlei Grund für Beanstandungen, der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Jörg Leifhelm verbleibt ein weiteres Jahr als 1. Kassenprüfer, Maximilian Feyh wurde einstimmig zum Stellvertreter gewählt.

Text: S. Simon

Foto (Simon): Die neue 1. Vorsitzende des OTS-Fördervereins Julia Braun-Seibert (4. von links) und ihre Vorgängerin Natasha Wilde (3. von rechts) zusammen mit Schulleiter Carsten Röhrscheid (links) und (Vorstands-)Mitgliedern


Schulgelände blitzblank

Schüler sammeln beim „Homberger Frühjahrsputz“ jede Menge Müll

Gemeinsam für eine saubere Umwelt, so lautete das Motto des „Homberger Frühjahrsputzes“, an dem sich neben den drei Schulen – der Grundschule, der Pestalozzischule und der Ohmtalschule – auch alle Ortsteile beteiligten. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5, 7 und 9 reinigten gemeinsam mit ihren Lehrkräften einen speziell zugewiesenen Bereich in Homberg.

Die Lehrkräfte holten vor Beginn der Aktion die benötigten Materialien wie Müllsäcke und Einmalhandschuhe im Sekretariat ab. Anschließend sammelte jede Klasse im zugewiesenen Bereich fleißig Müll. Dieser wurde dann am unteren Ende der großen Schulwiese abgelegt, sodass der Bauhof der Stadt Homberg den Abfall abholen konnte. Den Abschluss der Aktion bildete ein gemütliches Beisammensein einen Tag später am Feuerwehrstützpunkt, zu dem alle interessierten Lehrkräfte und Schüler eingeladen waren.

Ziel der großen Reine-Mach-Aktion ist es, nicht nur einen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz zu leisten, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl in der Großgemeinde zu stärken. Die Verantwortlichen bedankten sich bei allen Teilnehmern für ihre Unterstützung.

Text: S. Simon

Bilder: Ph. Künz


200 neue Bäume fürs Klima

Erfolgreiche Aktion im Revier Maulbach: Schüler setzen Zeichen für den Umweltschutz

Am Freitag, den 21. März 2025, fand die vierte Baumpflanz-Aktion des Natur-MuKu-Kurses und der Natur-AG der Ohmtalschule (OTS) im Revier Maulbach nahe der Hardtschlucht statt. 16 Schülerinnen und Schüler pflanzten gemeinsam mit ihrem Lehrer Martin Linke und zwei Studentinnen der Justus-Liebig-Universität Gießen, die derzeit ein Praktikum an der OTS absolvieren, insgesamt 200 Douglasien. Unterstützt wurden sie dabei von den Förstern Christof Croonenbrock und Stefan Marx, drei Mitarbeitern des Forstamtes Romrod und dem Hund Diego.



Die Pflanzfläche im Revier Maulbach war ideal für die Baumfplanzaktion. Schülerinnen und Schüler der Ohmtalschule hatten die Fläche bereits vor zwei Jahren bepflanzt, so dass die Wirkung der vorangegangenen Baumpflanzaktion sichtbar war. Die Douglasien sollten abgestorbene Bäume ersetzen.

Das Pflanzen von Bäumen erfordert nicht nur körperliche Anstrengung, sondern auch das richtige Wissen und die richtige Technik. Die Schülerinnen und Schüler lernten die richtige Vorgehensweise: Zuerst wird die Humusschicht abgetragen und mit einem Hohlspaten ein Pflanzloch ausgehoben. Dann wird der Baum vorsichtig mit den Wurzeln in das Loch gesetzt, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Wurzeln gerade bleiben und nicht gequetscht werden. Anschließend wird die Erde festgedrückt, um den “Keller” abzudichten, und Humus um den Baum verteilt.

Neben dem Pflanzen sammelten die Schülerinnen und Schüler auf dem Hin- und Rückweg Müll ein und unterstrichen damit ihr Engagement für eine saubere Natur.

Insgesamt war die Baumpflanzaktion ein voller Erfolg. Die 200 Douglasien werden in den nächsten Jahren zu einem wichtigen Bestandteil des Waldes heranwachsen und einen Beitrag zum Klimaschutz und dem Erhalt unserer heimischen Wälder leisten. Die Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, dass sie bereit sind, Verantwortung für Natur und Umwelt zu übernehmen und ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.

Text und Fotos: Martin Linke


Tränen zum Abschied

Jugendaustausch: Franzosen erleben schöne Tage in Homberg – Viele Ausflüge

Auch im 44. Jahr der Städtepartnerschaft zwischen Homberg und Thouaré-sur-Loire sind die durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) unterstützten Jugendaustausche weiterhin sehr beliebt, besonders an der Ohmtalschule (OTS) erfreut sich dieser finanziell geförderte Austausch größter Beliebtheit. Die Austauschprogramme leisten einen wichtigen Beitrag zu einem vereinten Europa, das seinen Zusammenhalt aus den persönlichen Beziehungen der jungen Generationen schöpft – gerade in Zeiten, in denen politische Strömungen den europäischen Gedanken infrage stellen.

Vor kurzem machten sich erneut 32 französische Jugendliche und acht Mitglieder des Partnerschaftskomitees aus Thouaré auf den Weg nach Homberg. Viele der Teilnehmer pflegen eine enge Freundschaft mit ihren deutschen Gastgebern. Am Sonntag verbrachten die französischen Gäste den Tag mit ihren Gastfamilien – von LaserTag in Alsfeld bis zu Escape Rooms in Gießen oder Schlittschuhlaufen in Lauterbach war für jeden etwas dabei. Am Montag nahmen die Gäste an Unterrichtsstunden an der Ohmtalschule teil und begannen mit den Vorbereitungen für den Abschiedsabend. Zudem gab es deutsch-französische Projekte in der Schule und gemeinsame Ausflüge der deutschen und französischen Jugendlichen, denn der interkulturelle Austausch und das interkulturelle Lernen sind Hauptziele des DFJW.

Der offizielle Empfang durch Bürgermeisterin Simke Ried und Michael Rotter fand im Familienzentrum in Homberg statt, bevor es weiter zum Feuerwehrstützpunkt ging. Dort erwarteten die französischen Gäste spannende Einblicke in Brand- und Katastrophenschutz, bei denen sie auch selbst aktiv werden konnten, z.B. bei der Befreiung von Unfallopfern. Die jungen Franzosen genossen die frisch gegrillten Bratwürste und den herzlichen Empfang.

Am Dienstag ging es zur Salzbergwerksbesichtigung in Merkers, wo die Jugendlichen tief unter Tage fuhren und in die Welt des Salzabbaus eintauchten. Den Abschluss bildete eine beeindruckende Lasershow.

Am Mittwoch stand das Mathematikum in Gießen auf dem Programm, ein beliebter Programmpunkt, der die Jugendlichen mit spielerischen Entdeckungsstationen begeisterte. Der Nachmittag bot Zeit für Shopping und Stadtbesichtigung. Donnerstag führte die Reise nach Schloss Freudenberg in Wiesbaden, wo die Jugendlichen das imposante Schloss und die Rheinpromenade erkundeten und bei Teambuilding-Spielen im Schlosspark viel Spaß hatten. Auch hier blieb Zeit für einen Bummel durch die Innenstadt.

Der letzte Tag begann mit einem Ausflug nach Lauterbach, wo viele der Jugendlichen zum ersten Mal Schlittschuhlaufen ausprobierten. Der Abschiedsabend in der Aula der Ohmtalschule war der Höhepunkt der Woche, mit Musik, Tanz und Sketchen, die mit viel Applaus bedacht wurden. Ein kulinarisches Highlight war das Buffet der Gastfamilien, das einen Querschnitt der deutschen Küche präsentierte. Dominique, der legendäre ehemalige Busfahrer der französischen Gruppe, der immer noch als Begleiter dabei ist, verzauberte alle mit seinen „Crêpes Dominique“.

Am Samstagmorgen hieß es dann „Au revoir“ – mit vielen Abschiedstränen und dem Versprechen, sich bald wiederzusehen. Der Gegenbesuch in Thouaré im September ist bereits in Vorbereitung.


Girls only

Mädchen-AG an der Ohmtalschule: Spiel, Spaß und Sport

An der Ohmtalschule (OTS) gibt es eine ganz besondere AG, die exklusiv für Mädchen angeboten wird: die Mädchen-AG unter der Leitung der UBUS-Kraft Stefanie Walter. UBUS steht für „Unterrichtsbegleitende Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte“.

Die Mädchen-AG bietet den Schülerinnen einen geschützten Raum, in dem sie sich untereinander austauschen und ihre Gedanken und Erfahrungen zu Themen teilen können, die sie besonders bewegen. In einer kleinen, vertrauten Gruppe können die Mädchen ihre Anliegen in offener Atmosphäre besprechen.
Die Idee für die Mädchen-AG entstand aus dem Bedarf, dass immer wieder Schülerinnen mit „klassischen Mädchenthemen“ auf Frau Walter zukamen. Dabei ging es oft um Fragen zur Pubertät, zum eigenen Körper, zu Freundschaften, Beziehungen und zu Themen wie Liebe. „Der Wunsch, in einem sicheren Umfeld über solche Themen sprechen zu können, war der Auslöser, diese AG ins Leben zu rufen“, sagt Stefanie Walter. „Besonders jüngere Schülerinnen, vor allem aus den Klassen 5 bis 7, profitieren sehr von diesem Austausch.“ In jedem Schuljahr kommen neue Schülerinnen nach, die die Möglichkeit schätzen, sich in einer solchen Gruppe einzubringen.


Die Themenfindung in der Mädchen-AG erfolgt gemeinsam: „Worauf haben wir Lust?“ – das ist die zentrale Frage, die sich Mädchen immer wieder stellen, um eigene Wünsche und Interessen zu gestalten. So sind in der Vergangenheit bereits viele spannende Aktivitäten entstanden. Neben kreativen Angeboten wie Basteln und Gestalten haben die Mädchen auch einen „Beauty Day“ veranstaltet, an dem sie sich mit aufwendigen Frisuren und Nageldesigns verwöhnten. Es wird auch gebacken, gespielt, und sogar gemeinsame Ausflüge wie Inliner fahren und Schwimmen gehören zum Programm. Ein besonderes Highlight in der AG war das „Kalorienhäuschen“. Diese wahre „Kalorienbombe“ aus leckeren süßen Zutaten wurde gemeinsam zubereitet und verspeist und sorgte für viel Spaß und Genuss. Solche Aktionen stärken nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern lassen auch Raum für kreative und entspannte Momente, in denen sich die Mädchen ganz ohne Druck austauschen können.

Unfassbar lecker: das „Kalorienhäuschen“, eine wahre „Kalorienbombe“ aus leckeren süßen Zutaten, wurde gemeinsam zubereitet und verspeist…


Die Mädchen-AG findet nicht nur in der Schule statt, sondern auch außerhalb. So werden regelmäßig Ausflüge und Aktionen geplant, die den Horizont der Schülerinnen erweitern. In diesem Jahr ist noch ein externer Workshop geplant, bei dem es darum geht, den Schulhof und die Pausenbereiche gemeinsam attraktiver zu gestalten. „Die Stadt hat hierzu ein Planungsbüro beauftragt, das mit den Schülerinnen zusammenarbeitet, um ihre Ideen und Wünsche für eine schönere Pausenlandschaft einzubringen“, berichtet die AG-Leiterin.
Die AG ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Schülerinnen die Möglichkeit erhalten, sich mit eigenen Themen auseinanderzusetzen und dabei sowohl ihre sozialen Kompetenzen als auch ihre kreativen Fähigkeiten zu fördern. Unter Leitung von Stefanie Walter erhalten die Mädchen einen Raum, in dem sie sich sicher und verstanden fühlen – und das macht diese AG zu einem besonderen Ort an der Schule.

Bild: OTS
Text: S. Simon


Geschichte mal anders


„Fußball im Nationalsozialismus“ – Zehntklässler zu Gast bei der Frankfurter Eintracht

Die Realschul-Abschlussklassen 10Ra und 10Rb der Ohmtalschule (OTS) hatten kürzlich die besondere Gelegenheit, das Museum der Frankfurter Eintracht zu besuchen. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrkräften Phillip Künz und Benjamin Gauger.
Der Ausflug begann mit einer spannenden Führung durch das Eintracht-Museum, das die Geschichte des Vereins auf lebendige Weise darstellt. Ein besonderes Highlight war der Workshop „Juddebube & Schlappekicker – Fußball im Nationalsozialismus“. Die Themen Nationalsozialismus und Ausgrenzung wurden anhand des Fußballs anschaulich und zugänglich gemacht. Der Workshop verdeutlichte, dass der Zugang über den Sport, speziell einen Verein wie Eintracht Frankfurt, Interesse weckt und es ermöglicht, diese schwierigen Themen auf lebendige Weise zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich intensiv mit der Ausgrenzung jüdischer Vereinsmitglieder während der NS-Zeit auseinander und erfuhren am Beispiel des Sports, wie die Gleichschaltung funktionierte. Dabei halfen Original-Sportausweise der Hitlerjugend und persönliche Schicksale jüdischer Vereinsmitglieder, das Thema greifbarer zu machen und Empathie zu erzeugen. Dies förderte nicht nur das historische Verständnis, sondern auch die Sozialkompetenz der Schüler.

Blick ins beeindruckend große Stadion.


Während der Führung wurde zudem ein aktueller Bezug hergestellt: Der Fußball dient als eindrucksvolles Beispiel dafür, dass Rassismus in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf. Dieser Gedanke regte die Schülerinnen und Schüler an, sich über die historische Thematik hinaus mit Fragen der Toleranz und Vielfalt zu beschäftigen.
Nach dem Workshop folgte eine exklusive Stadionführung durch das Waldstadion. Die Schüler erhielten einen Blick hinter die Kulissen und konnten Orte besichtigen, die man als Fan normalerweise nicht zu sehen bekommt. Von der Spielerkabine über den Spielfeldrand bis zur VIP-Lounge – diese Einblicke begeisterten.

,,Pressekonferenz” mit den Lehrkräften Phillip Künz und Benjamin Gauger.


Der Ausflug ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, Geschichte hautnah zu erleben und gleichzeitig einen spannenden Blick in die Welt des Profisports zu werfen. Die Ohmtalschule bedankt sich bei der Eintracht Frankfurt für diese außergewöhnliche Gelegenheit, die sowohl historische als auch gesellschaftlich relevante Themen aufgreift.
Des Weiteren wurde den Schülern deutlich, dass sie sich am Ende ihrer schulischen Laufbahn befinden und nun wichtige Entscheidungen für ihre Zukunft treffen müssen. Spannende Einblicke gab es dabei in die vielfältigen Berufsfelder, die ein Bundesligist bietet – von der Arbeit als Physiotherapeut oder Koch bis hin zum Einsatz als Ordner oder Platzwart. Die Botschaft war klar: Hinter dem Profifußball steckt ein breites Spektrum an Berufsmöglichkeiten, die für junge Menschen interessant sein könnten.

Bilder: OTS
Text: Ph. Künz


ZDF dreht an der Ohmtalschule

Lesepatenprojekt in Kinder-Nachrichtensendung ,,Logo” vorgestellt – Schüler lesen für Grundschüler

In den Medien wird immer wieder auf die oft mangelhafte Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen hingewiesen. Eine gezielte Förderung dieser Fähigkeit ist für die schulische und später auch berufliche Entwicklung von großer Bedeutung. Was also tun? Wie gezielt die Lesekompetenz verbessern? Diese Frage stellte sich Lehrerin Ute Tondar vor vielen Jahren und rief dann ein besonderes Projekt an der Ohmtalschule (OTS) ins Leben, das nunmehr seit 2012 sehr erfolgreich durchgeführt wird: das Lesepatenprojekt.

Das interessierte nun auch das ZDF, das ein Fernsehteam nach Homberg entsandte, um dort einen spannenden TV-Beitrag zu drehen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Ohmtalschule und der benachbarten Grundschule und bietet Schülerinnen und Schülern der achten Klassen die Möglichkeit, Erstklässler beim Lesenlernen zu unterstützen. Das Prinzip ist einfach: Für ein Schuljahr wird den Achtklässlern jeweils ein Patenkind aus der ersten Klasse zugeteilt, geht es von der Klassenstärke her nicht auf, sind ausnahmsweise auch mehrere Schüler in einem Lese-Tandem. Einmal pro Woche holen die Lesepaten ihre Schützlingen in der Grundschule ab und gehen mit ihnen in die neu und gemütlich gestaltete Bibliothek, wo sie gemeinsam eine Schulstunde in ausgewählten Büchern schmökern.

Zu Beginn des Schuljahres steht vor allem das Vorlesen im Vordergrund. Die älteren Schüler lesen den Erstklässlern vor, um ihnen die Freude am Lesen näherzubringen. Im Laufe des Schuljahres entwickelt sich das Projekt jedoch weiter: Die Lesepaten unterstützen die Erstklässler immer mehr beim aktiven Lesenlernen. Hierbei profitieren beide Seiten – die Achtklässler stärken ihre eigene Lesekompetenz, während die Erstklässler ihre Fähigkeiten im Lesen immer weiter ausbauen. Kürzlich war ein ZDF-Team zu Gast in der Bibliothek, um einen Beitrag für die Kindernachrichtensendung „Logo“ zu drehen. Alle Beteiligten waren sehr aufgeregt, meisterten jedoch die Situation souverän, obwohl hin und wiedet eine große Kamera und ein Mikrofon auf sie gerichtet waren. Das Fernsehteam beobachtete die Leseteams und interviewte sowohl Grundschüler als auch Gesamtschüler. Die Kinder erzählten der Redakteurin, die mit Kameramann und Tontechnikerin angereist war, begeistert, wie sehr ihnen das Lesepatenprojekt geholfen hat, ihre Lesefähigkeit zu verbessern.

Die Grundschüler lieben ihre großen Paten und umgekehrt. Es entwickelt sich schnell eine starke Bindung zwischen den beiden Gruppen. Es ist für Außenstehende immer wieder beeindruckend zu sehen, wie liebevoll und geduldig die Gesamtschüler mit den Erstklässlern umgehen. Die Kleinen schildern indes begeistert, wie sehr ihnen das Lesen mit den Großen Spaß macht. Und einige der älteren Schüler berichten, dass sie seit Beginn des Projekts flüssiger lesen und von den regelmäßigen Leseeinheiten profitieren. Das Lesepatenprojekt wurde in einem kleinen Beitrag in der Sendung „Logo“ des Kinderkanals (Kika) vorgestellt. Dieser Beitrag hat nicht nur das Projekt einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht, sondern auch gezeigt, wie wirkungsvoll und bereichernd eine solche Kooperation zwischen Schulen sein kann.

„Das Projekt wurde von mir vor vielen Jahren ins Leben gerufen, um die Lesekompetenz der Achtklässler und der Grundschüler zu fördern. Doch schnell wurde klar, dass das Projekt weit mehr bewirken kann. Neben der Förderung der Lesefähigkeiten stärken die Schülerinnen und Schüler auch ihre Sozialkompetenz“, sagt Initiatorin Ute Tondar. Die regelmäßige Interaktion zwischen den älteren und jüngeren Kindern fördere Verantwortung, Geduld und Empathie. Dies seien Fähigkeiten, die sowohl für das schulische als auch für das gesellschaftliche Leben von großer Bedeutung sind. „Das Lesepatenprojekt hat sich mittlerweile zu einer festen Institution an der Ohmtalschule entwickelt. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie Schülerinnen und Schüler gegenseitig voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können. Es ist mir deshalb ein großes Anliegen, dieses meines Wissens nach deutschlandweit in dieser Art einzigartige Projekt bekannt zu machen“, so Ute Tondar.

Text und Bilder: S. Simon