“Appgelenkt“, gemobbt oder in Gefahr

Marco Hohmann vom Polizeipräsidium Osthessen informierte in der Ohmtalschule über die dunklen Seiten des Internets

(SIM). Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 17 Jahren sind bis zu zwölf Stunden täglich online. Und sie nutzen häufig soziale Netzwerke oder Dienste, die sie noch gar nicht benutzen dürfen. Das waren nur zwei von zahlreichen Erkenntnissen, die Kriminalhauptkommissar Marco Hohmann vom Polizeipräsidium Osthessen jetzt bei einer Infoveranstaltung in der Ohmtalschule (OTS) vorstellte.

Appgelenkt

 

Marco Hohman während seines Vortrags in der Aula der Ohmtalschule

Vor rund 80 Erwachsenen und Kindern aus der Grundschule und aus den OTS-Klassen der Jahrgänge 5 bis 7 zeigte Hohmann unter dem Motto „Appgelenkt“ in seinem sehr informativen Vortrag die Gefahren des Internets auf. Schüler und Eltern fragte Hohmann zu ihrem Medienverhalten, dann stellte er dem eine Reihe von Erhebungen gegenüber. Tenor: Kinder und Jugendliche nutzen zunehmend Instagram und Snapshot, fast alle nutzen WhatsApp, obwohl dies erst für über 16-Jährige erlaubt ist und Kinder oft erheblich stresst, da täglich eine wahre Flut von Nachrichten bewältigt werden müssen.

Hohmann warnte, es sei sehr leicht, auf pornographische Seiten zu gelangen. Zudem würden auch Online-Kontaktbörsen genutzt, die es Pädophilen sehr leicht machten, Kontakt zu Opfern zu bekommen.
Darüber hinaus seien sich Jugendlichen oftmals nicht bewusst, wie die Verbreitung von Informationen im Netz erfolgt und dass viele Informationen und Bilder dort erhalten bleiben.
Online-Mobbing, Sexting – also das Verschicken von Nacktaufnahmen mit der Absicht, die dargestellte Person  lächerlich zu machen oder zu erpressen, Suizid-, Borderline- oder Pro-Magersucht-Foren, rechts- oder linksextremen Seiten oder auch zweifelhafte Chatrooms – die Gefahren des Internets sind vielfältig und sollten Heranwachsenden und Eltern bewusst sein.

Eltern gab der Experte einige Ratschläge mit auf den Weg, da sie für die Medienerziehung ihrer Kinder verantwortlich sind. So sollten technische Geräte wie Handy, Laptop und Tablet nicht über Nacht im Zimmer der Jugendlichen bleiben. Eltern sollten klare Regeln für die Nutzung der Geräte festlegen – zeitliche Begrenzungen  sollten ebenso selbstverständlich sein wie die Absprache, welche Seiten genutzt werden dürfen. Zudem sollten entsprechende Sperren am Router eingerichtet werden. Letztlich aber, und das ist wohl der entscheidende Punkt, sollten Eltern stets mit dem Nachwuchs im Gespräch bleiben, sich regelmäßig informieren und zeigen lassen, was das Kind im Internet macht.