Lesung an der Ohmtalschule: Autor Dirk Reinhardt stellt sein Buch „Train Kids“ vor
(PrT) »Train Kids«, das sind Kinder, die von Mexiko in die USA flüchten, um dort ein besseres Leben zu finden. Sie springen auf vorbeifahrende Züge oder warten mehrere Tage, bis ein Zug endlich los fährt in Richtung Zukunft. Wohin die Fahrt geht, weiß niemand.
Was es mit den Zugkindern auf sich hat, erfuhren Schüler der 9. und 10. Klassen der Ohmtalschule (OTS) nun. Der Jugendbuchautor Dirk Reinhardt stellte in der Aula sein im Januar 2015 erschienenes Buch »Train Kids« vor.
Reinhardt gab Einblicke in die Geschichte eines Jugendlichen namens Miguel, der sich auf den langen Weg macht und aus seiner Perspektive erzählt. Mit dabei sind vier weitere Personen: Fernando, ein kühl wirkender Junge, der diese Strapazen schon mehrmals durchgemacht hat. Jasmine, die sich als Junge verkleidet, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, Angél, der Jüngste der Gruppe, und Emilio, ein Junge mit amerikanischen Ureinwohner-Wurzeln.
Auf ihrer Reise müssen die fünf viele Gefahren bestehen. Zum einen werden sie von der Polizei geschnappt, die sie unter der Bedingung laufen lässt, dass sie den Beamten ihr gesamtes Geld überlassen. Zum anderen kommen sie in ein Dorf, doch die Bewohner verständigen die Polizei, denn man hält die Reisenden für Kriminelle. Deswegen sind sie gezwungen, in eine Kirche zu flüchten, wo sie Hilfe von einem Priester erhalten. Ob die fünf Freunde am Ende zu ihrem Ziel gelangen, wurde bei der Lesung nicht verraten.
Nach der Lesung konnten die Schüler dem Autoren Fragen stellen, sowohl private als auch Fragen über das Buch und seine Hintergründe. Dabei stellte sich heraus, dass Reinhardt für einen kurzen Zeitraum in Mexiko war und mit verschiedenen »Train Kids« gesprochen hat – über ihre Ziele, ihre Vergangenheit und ihre Verletzungen bei der Zugfahrt. Verbrennungen und Amputationen waren dabei nicht selten.
Mit dem Buch will der Autor auf die Flüchtlingsproblematik aufmerksam machen, die zurzeit in vielen Ländern herrscht. Auf die Armut, die Anstrengung und aber auch auf unser Leben, das im Vergleich zum Leben in anderen Ländern, wo man jeden Tag ums Überleben kämpfen muss, ein luxuriöses Leben ist.
Am Ende der interessanten Lesung signierte der Autor Bücher.