Das Schönste am Lesen ist das Lesen!

Lesepatenprojekt an der Ohmtalschule war erneut ein voller Erfolg

(SIM) Was das Schönste am Lesepatenprojekt ist? Für viele Schüler der Klasse 8 Ra der Ohmtalschule (OTS) ist diese Frage schnell beantwortet: „Alles!“ Tatsächlich haben die Achtklässler bei dem Projekt, bei dem Gesamtschüler Erstklässlern beim Lesenlernen helfen, jede Menge Spaß gehabt. Und nicht nur die.

Das ganze Schuljahr lang lief an der OTS bereits zum zweiten Mal das Lesepatenprojekt, das Lehrerin Ute Tondar ins Leben gerufen hat. Schüler der 8. Klassen – zwei Realschul- und eine Hauptschulklasse – übernahmen die Patenschaft für je eine 1. Klasse der Homberger Grundschule. Einmal pro Woche holten sie die Kleinen ab und gingen mit ihnen eine Schulstunde lang in die Stadt- und Schulbibliothek, die sich unter dem Dach der OTS befindet. Die Erstklässler konnten die Lesestunde kaum erwarten, denn dann konnten sie sich endlich ein Buch aus der großen Vielfalt an Kinderbüchern aussuchen, aus denen ihr Lesepate ihnen vorlas. Bilder wurden mit großen Augen bestaunt, viele Fragen gestellt und aufmerksam gelauscht.

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Vorgelesen bekamen die Grundschüler vor allem in den ersten Lesestunden, doch nach einigen Wochen waren sie dann auch selbst an der Reihe. Nachdem sie im Unterricht erste Leseerfahrungen gesammelt hatte, demonstrierten sie ihren großen Lesepaten stolz, wie gut sie bereits lesen können.

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In den letzten Wochen konnten die Kleinen dann sogar ihre Lesefähigkeiten schwarz auf weiß überprüfen. Auf der Internetseite „Antolin“ gibt es zu vielen Kinderbüchern Fragen, die das Leseverständnis prüfen. Für jeden Erstklässler wurde ein eigenes Konto eingerichtet, auf diesem können für jede richtig beantwortete Frage zu einem Buch Punkte gesammelt werden. Das Punktesammeln soll Schüler anregen, möglichst viel zu lesen, um möglichst viele Punkte zu bekommen. Ein Konzept, das aufgeht und motiviert, zumal es wohl kaum einen Schüler gibt, der nicht gerne mit dem Computer arbeitet.

Und so schleppten die Achtklässler Woche für Woche die schuleigenen Laptops in die Bibliothek und richteten das Wlan-Netz ein, damit alle nach dem Lesen auf die Antolin-Webseite konnten. Überhaupt haben sich die Großen sehr für die Kleinen engagiert. Und so mancher, der sich anfangs im Umgang mit Grundschülern schwertat, legte rasch seine Vorbehalte ab, nachdem ein persönliches Verhältnis aufgebaut war. Der Dank dafür war groß: handbemalte Dankeschön-Karten von den Erstklässlern zum Abschied, ein Vermerk im Zeugnis, dass der Achtklässler am Lesepatenprojekt teilgenommen hat und jede Menge strahlende Kinderaugen. Und nicht zuletzt die Erkenntnis, dass Bücher eigentlich gar nicht so schlecht sind und dass man selbst mal wieder eins zur Hand nehmen könnte.

Und so hatte die Klasse 8 Ra zum jetzigen Abschluss des Projekts, das im kommenden Schuljahr mit den neuen 8. Klassen fortgesetzt wird, ebenfalls eine kleine Überraschung vorbereitet: Süßigkeiten für alle Kinder und handbemalte Abschieds-Karten.

Lesekompetenz, Sozialkompetenz, Medienkompetenz – alles schön und gut. Aber eigentlich ist alles sehr viel einfacher. Auf die Frage, was für ihn das Schönste am Lesepatenprojekt war, schrieb ein Erstklässler: „Das ich lesen konte.“