(Hat) Als am Abend des 18. Februar die „Pride of Burgundy“ bei glutrotem Sonnenuntergang in Calais ablegte, hatten 40 Schüler und die Englischlehrer der Ohmtalschule Herr Brosig und Frau Hartmann bereits eine neunstündige Busfahrt hinter sich. Trotz Müdigkeit war allen die Aufregung vor den kommenden Tagen in London anzumerken. Das Kennenlernen der Gastfamilien war für die meisten Schüler besonders spannend, denn viele von ihnen hatten zuvor kaum Kontakt zu Muttersprachlern.
Teilnehmer der Studienfahrt nach London mit den Englischlehrkäften Carolin Hartmann und Jan Brosig
Am Morgen des nächsten Tages stand das erste Highlight an: das Fahren mit der „Tube“. Im morgendlichen Berufsverkehr der Millionenstadt London erwies sich das auch als erstes Hindernis, fanden sich doch schließlich nicht alle Schüler so gut zurecht wie erwartet. Dank äußerst hilfsbereiter Polizisten und anderer Bahnmitarbeiter, konnten die Abtrünnigen jedoch schnell gefunden werden.
Neben dem „London Museum“ besuchten wir am ersten Tag auch den „Tower of London“. Auch wenn die „Crown Jewels“ für die meisten Schüler der interessanteste Aspekt waren, hatte manch einer Gänsehaut, als von kaltblütigen Hinrichtungen an diesem Ort gesprochen wurde. Das regnerische „typisch englische“ Wetter verstärkte dieses Gruselgefühl zuweilen noch.
Die beeindruckende „St. Paul’s Cathedral“ stand am zweiten Tag auf dem Programm. Während der Innenraum der Kirche leider kaum Begeisterungsstürme hervorrief, erwies sich der lange und schweißtreibende Aufstieg auf die Kuppel der Kathedrale als Highlight. Die fantastische Aussicht über die gesamte Stadt wurde von allen als großartiger empfunden als der Blick vom „London Eye“ am dritten Tag der Reise.
Dennoch war das „London Eye“ ein Höhepunkt der Fahrt. Während sich die Gondeln des Riesenrades gemächlich bei herrlichem Wetter über die Stadt hoben, füllten sich die Speicherkarten der Kameras bei allen rapide.
Gut gelaunte Schüler in einer Gondel des „London Eye”
Auch wenn bei der anschließenden Themsefahrt nach Greenwich nicht allzu viele Informationen des schnell sprechenden Fremdenführers verstanden wurden, sprach das beeindruckende Panorama der Stadt für sich. In Greenwich stand – neben einem kurzen Blick auf den Null-Meridian – das National Maritime Museum auf dem Programm. Wer mit aufmerksamem Blick durch die Ausstellungsräume ging, konnte die Uniform Lord Nelsons entdecken, die er bei der Schlacht von Trafalgar getragen hatte. (Und wer noch aufmerksamer hingesehen hatte, konnte auch das Eintrittsloch der tödlichen Kugel erkennen. )
Den Rush-Hour-freien Sonntag konnten wir für die Stadtrundfahrt nutzen und zusätzlich viele Ecken der Stadt aufsuchen, die uns an jedem anderen Tag vermutlich verborgen geblieben wären. Vom Denkmal für „Braveheart“ William Wallace über Drehorte von „Harry Potter“, „Sherlock“ und „James Bond“ haben wir viele Geheimtipps kennen gelernt.
Den Tagesabschluss bildete der Besuch von „Madame Tussaud’s“. Inmitten der vielen Wachsfiguren konnten viele ihren Lieblingsstars aus TV, Musik und Sport einmal richtig nah kommen.
Am vorletzten Tag besuchten wir Windsor. Das riesige Schloss, das der Queen auch heute noch als Wochenendsitz dient, „erschlug“ Schüler und Lehrer gleichermaßen. Protz und Prunk in den königlichen Gemächern wirkten zuweilen regelrecht unrealistisch. Kaum zu verwundern war es daher, dass einige Schüler auf eher „bodenständige“ Art und Weise versuchten, die königlichen Wachen (erfolglos) aus dem Konzept zu bringen.
Den Abschluss der Reise bildeten der Besuch des architektonisch außergewöhnlichen „British Museums“ und ein Bummel durch das Nobelkaufhaus Harrod’s. Bei traumhaftem Frühlingswetter verabschiedeten wir uns am Trafalgar Square von der britischen Hauptstadt.
Impression aus London: Trafalgar Square
Manch Schüler und (Lehrer) wäre gern gleich ganz in der Stadt geblieben, hat London durch seine grenzenlose Vielfalt doch einen besonderen Reiz.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir am Morgen des 25. Februar zerknautscht und völlig übermüdet wieder in Homberg an.