Archiv der Kategorie: Schulleben

Magische Reise in eine bunte Welt

Ohmtalschüler besuchen Theaterstück „Momo“ in Marburg

Wie wichtig es ist, Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen, das erfuhren die Schüler der 5. und 6. Klassen der Ohmtalschule (OTS) bei einem tollen Ausflug nach Marburg. Nach zwei Jahren „Corona-Pause“ konnten die Ohmtalschüler endlich wieder ihre traditionelle Theaterfahrt vor Weihnachten antreten, diesmal zum Familienstück „Momo“ im Erwin-Piscator-Haus.

Die Agenten der Zeit-Spar-Kasse führen nichts Gutes im Schilde…

Zu sehen und zu bestaunen gab es viel: tolle Schauspieler, phantasievolle bunte Kostüme, magisch wirkende Bühnenbilder und mitreißende Musik. Kein Wunder also, dass die Schüler während ihrer Reise durch eine magische Welt immer wieder laut mitklatschten. Kraftvolle, ruhige Momente wechselten sich hervorragend mit lauter Action ab in dieser sehr gelungenen Inszenierung von Michael Endes Erzählung über Zuhören, Zeit und Freundschaft.

Der Inhalt: In die Ruine eines Amphitheaters zieht eines Tages Momo ein, ein verwaistes Mädchen, von dem niemand weiß, wo es herkommt. Sie ist schnell sehr beliebt, da sie offen auf alle Menschen zugeht und ihnen zuhört, mit aller Zeit der Welt. Als die „grauen Herren“, die Agenten der Zeit-Spar-Kasse, den Erwachsenen Verträge andrehen, damit diese keine Zeit mehr verschwenden, tritt Momo dem mit Hilfe von Meister Hora, dem Hüter über die Zeit, und seiner treuen Schildkröte Kassiopeia entschieden entgegen…

Momo kämpft dagegen, dass den Menschen die Zeit gestohlen wird.

Am Ende waren alle verzaubert von so viel Magie und machten sich beschwingt wieder auf den Nachhauseweg. Der Förderverein der OTS unterstützte diesen schönen Ausflug mit 500 Euro, um die Familien der Kinder etwas zu entlasten.

Text: Silvia Simon

Fotos: Hessisches Landestheater Marburg


Düstere Zukunft mit seltsamen Wesen

Tanztheater in Mücke – „Klima X“ beeindruckt OTS-Schüler*innen

Kürzlich ging es für die Schüler und Schülerinnen der OTS aus Klasse 8 bis 10 nach Mücke in die alte Turnhalle. Grund dafür war die Theater-Aufführung der Frankfurter Theatergruppe „Antagon“, die den Schüler*innen das 50-minütige Stück „Klima X“ vorspielte.

Man denkt wohl bei dem Titel, dass es sich um ein einfaches Stück über das Klima handelt, es war aber viel mehr als nur das. Hinter dem Stück steckt auch die wichtige Message „fallen und wieder aufstehen“. Das Stück handelt laut Bernhard Bub, dem Gründer von Antagon, von Zeiten der Schwierigkeiten, Klimawandel und Konflikten auf der Welt. Auf die Idee dieses Stücks kam Bernhard Bub vor zwei Jahren, ungefähr am Anfang der Corona-Pandemie 2020.

Besonders an dem Stück ist, dass es ein physisches Theater ist, was bedeutet, dass es sehr wenig bis keinen Text gibt und man viel mehr Wert auf die künstlerische Performance der Schauspieler*innen legt. Das Stück fängt mit Live-Musik von der Theater Band an, die die Schauspieler*innen während der gesamten Show begleiten. Dann wird das Licht verdunkelt und nur ein paar Scheinwerfer erleuchten, was sich auf der Spielfläche ereignet. Während des Stücks kommen immer wieder Schauspieler*innen dazu, die außergewöhnliche Kostüme tragen. So kommen zum Beispiel Personen in Schutzanzügen oder mit Gasmasken, Menschen, die zerrissene und verschmutzte Kleidung tragen, Wesen, die sich auf Stelzen fortbewegen und man kann kaum beschreiben, was sie darstellen sollen, und noch viele weitere Figuren vor. Was das Publikum außerdem fasziniert, sind die sehr professionellen und bemerkenswerten Tanzkünste jedes einzelnen Darstellers.

In dem Stück kann man außerdem häufige Auseinandersetzungen beobachten, so wird beispielsweise Leid sehr oft thematisiert, indem man die verschiedenen Schauspieler*innen sehen kann, wie sie von anderen verletzt, verjagt oder ausgeschlossen werden oder versuchen sich dagegen zu wehren oder sich mit anderen zusammenzutun. Auch Themen wie Macht, Krieg, Ausbeutung, Mut, Willenskraft und viele weitere wurden in dem Stück verkörpert. Laut Schüler*innen, die sich das Stück angeschaut haben, ist es sehr sehenswert und es wird empfohlen, sich das Stück anzuschauen, um sich selbst von diesem erstaunlichen Erlebnis ein Bild zu machen.

Über die Theatergruppe lässt sich sagen, dass sie international ist und die Mitglieder aus verschiedensten Ländern stammen. So sind zum Beispiel englische, französische, italienische und brasilianische Schauspieler in ihrer Gruppe. Ein weiterer Fakt ist, dass die Gruppe in einer sogenannten „Theater Kommune“ lebt, was bedeutet, dass sie nicht nur zusammen trainieren, sondern auch zusammen wohnen und leben, deswegen reden sie untereinander auch hauptsächlich Englisch.

Die Theatergruppe bedankte sich auch bei Carsten Röhrscheid, dem Schulleiter der Ohmtalschule, und bei Esther Becker, der Schulleiterin der Mücker Gesamtschule, dafür, dass sie die Chance hatten, für die Schüler- und Lehrer*innen zu spielen. Die OTS übernahm den Eintritt, das Busunternehmen Philippi stellte kostenlos fünf Reisebusse für die Fahrt nach Mücke zur Verfügung, sodass den OTS-Schülern keinerlei Kosten entstanden.

Am Ende lud die Theatergruppe das Publikum zu einem „Open Training“ nach Frankfurt am Main ein. Dort kann man zum einen sehen, wie die Schauspieler*innen für ihre Auftritte üben, oder es ist möglich an einem Training teilzunehmen. Mehr Informationen dazu findet man auf der Webseite www.antagon.de.

Text: Leony Hottinger

Bilder: Moritz Hauer

(beide Presse Team)


Sekt und Verse zum Abschied

Doris Rühl, Marion Komp, Maria Kersting und Holger Schäddel verlassen die Ohmtalschule

Vor den Sommerferien hieß es erneut Abschied nehmen an der Ohmtalschule (OTS). Gleich vier Kollegen verlassen die Schule zum Abschluss dieses Schuljahres und das wurde selbstredend gebührend gewürdigt. Mit einer gelungenen Feier, die bei schönem Wetter draußen stattfinden konnte, ließen die Kollegen ihre teils jahrzehntelange Arbeit an der OTS Revue passieren und erzählten so manche lustige Anekdote.

„Dass so viele ehemalige Kollegen zur Verabschiedung kommen, zeigt die große Verbundenheit zur Schule und im Kollegium“, sagte Schulleiter Carsten Röhrscheid, der die „Gehenden“ noch einmal persönlich ehrte. Doris Rühl, Lehrerin für Arbeitslehre, Sport und Hauswirtschaft, wird eine tiefe Lücke hinterlassen, da waren sich alle einig. Seit 1980 hat sie an der OTS gearbeitet, hat vielen Generationen von Schülern unermüdlich und mit unendlicher Geduld zum Schulerfolg verholfen. Nicht wegzudenken sei sie aus der Schule, betonte Röhrscheid, sie habe die Schule stark mitgestaltet und bei vielen Veranstaltungen im Hintergrund gewirkt, indem sie zum Beispiel mit Schülern das Catering übernommen habe. „Es macht einfach Spaß, packt es an“, gab Doris Rühl, die nun in den wohlverdienten Ruhestand wechselt, den Kollegen mit auf den Weg.

Die zweite Pensionärin ist Dr. Marion Komp, die vom Schulleiter vor fast 15 Jahren auf einer Weihnachtsfeier von der Gesamtschule Hungen „abgeworben“ wurde, weil ihr Fachwissen in Englisch und Latein in Homberg dringend benötigt wurde. Dr. Komp war das Bindeglied zur Alfred-Wegener-Schule in Kirchhain, wo sie ebenfalls unterrichtete, und ihre jährlich stattfindende Trier-Exkursion ist fester Bestandteil des OTS-Schullebens. „Sie hat ihren Dienst stets mit 120 Prozent gemacht und selbst an ihrem letzten Schultag noch die Schüler fürs Cambridge Certificate begeistert“, lobte Röhrscheid, währenddessen Marion Komp sich sehr lebhaft an ihren ersten Tag an der OTS erinnerte und was sich seitdem alles grundlegend in der Schule verändert hat – organisatorisch, technisch und bei der Inneneinrichtung. „Alles ist in Bewegung“, lautete ihr Fazit.

Die dritte Ruheständlerin ist Maria Kersting mit den Fächern Chemie und Biologie, die seit einigen Jahren an der OTS war. Sie habe die Chemie-Sammlung auf Vordermann gebracht und dabei einige sehr interessante Stoffe entdeckt, sagte Röhrscheid mit einem Augenzwinkern.

Der vierte „Abgänger“ ist Jugenddiakon Holger Schäddel, der seit 2003 neben seiner kirchlichen Tätigkeit als Religionslehrer und in der schulbezogenen evangelischen Jugendarbeit an der OTS tätig war. Viele Ausflüge ins Kreisjugendheim Landenhausen, Schulgottesdienste, Kanu-Touren oder der Pausen-Spiel-Raum „Halbzeit“ sind untrennbar mit ihm verknüpft, sodass auch er eine große Lücke hinterlassen wird. Schäddel wird sich künftig ganz und gar seiner kirchlichen Tätigkeit widmen, wobei der Abschied von der Schule in der Hochstraße ihm sehr schwer fällt.

Alle Verabschiedeten wurde von ihren Fachbereichen noch einmal gewürdigt und beschenkt, bevor Karin Fei vom Personalrat eine äußerst amüsantes Gedicht vertrug, das ihnen und ihren liebenswerten Eigenheiten gewidmet war. Der Lehrerchor sowie Herbert Kress am Keyboard und Ute Tondar an der Violine umrahmten die Verabschiedung musikalisch.

Foto (Falk): OTS-Schulleiter Carsten Röhrscheid verabschiedet Maria Kersting, Dr. Marion Komp, Doris Rühl und Holger Schäddel (von rechts).


Sauber machen für die Umwelt

Ohmtalschüler sammeln beim „Sauberhaften Schulweg“ 35 Kilo Müll ein

Dass Umweltschutz beim eigenen Verhalten und direkt vor der Klassentür anfängt, lernten die Ohmtalschüler kurz vor den Sommerferien. Zur hessenweiten Aktion „Sauberhafter Schulweg“ zogen rund 330 Kinder und Jugendliche aus 16 Klassen der OTS übers Schulgelände und durch die angrenzenden Straßen, um Müll einzusammeln.

Mit Handschuhen und Säcken „bewaffnet“ wurde eingetütet, was immer gefunden wurde: jede Menge Plastikmüll, Papiertüten, Masken, leere Verpackungen, Zigarettenkippen usw. Der Nachwuchs erfuhr dabei, dass man ohne viel Aufwand viel für die Umwelt tun kann und schnell zum Vorbild für andere werden kann. Und dass es ziemlich blöd ist, seinen Müll in die Natur und auf die Straße zu werfen.

Und so landeten am Ende der zweitägigen Sammelaktion insgesamt 35 Kilo im Müllcontainer, ein stolzes Ergebnis, auf das die Schüler zu Recht sehr stolz sein können.

Im vergangenen Jahr musste die Aktion, die es seit mehr als zehn Jahren gibt, leider corona-bedingt ausfallen.

Foto (Hartmann): Die Schüler der Klasse 7b machten die große Pausenwiese an der Hochstraße sauber.


50.000 fleißige Mitarbeiterinnen an der OTS

Imker AG wird Schulfirma: „Honig-Dealer“ können sich vor Nachfrage kaum retten

An der Ohmtalschule wird ab sofort „gedealt“. Ganz legal selbstverständlich, und mit einem äußerst gesunden und schmackhaftem Stoff: Honig. Seit 2018 eine Imker AG an der OTS ins Leben gerufen wurde, findet das leckere „Stöffche“ reißenden Absatz. Mehrere Völker arbeiteten in den vergangenen Jahren bienenfleißig auf den schuleigenen Blühwiesen, die von Frühjahr bis Herbst eine wahre Augenweide sind. Nun beschlossen die Teilnehmer der Imker AG, eine Schulfirma namens „Die OTS-Honig-Dealer“ zu gründen.

Hannah Schrader vom OTS-Presseteam sprach mit der Initiatorin des Projektes, Biologielehrerin Vanessa Franz.

War von Anfang an geplant, dass die Imker AG zur Schulfirma wird?

Vanessa Franz: „Nein, von Anfang an war das nicht geplant. Wir haben ausprobiert, ob es sich gut anbieten würde und das hat es.“

Wer kam auf die Idee, eine Schülerfirma aus der Imker AG zu machen? Sie oder die Schüler?

Vanessa Franz: „Na ja, die Schüler haben so ein wenig rumgeblödelt und dann kam auf einmal der Vorschlag ,Wir könnten den Honig ja auch im Internet verkaufen’. Im Endeffekt war das dann eben eine Gemeinschaftsentscheidung und die Schulfirma kam dabei heraus. Wir sind nun keine AG mehr, sondern eine GbR mit zwei Schülern als Geschäftsführern.“

Wussten Sie, wie all das funktioniert? Das Konzept zum Beispiel…?

Vanessa Franz: „Wir hatten Hilfe von Frau Dören aus dem Ausbildungs-Zentrum für Natur- und Umweltbildung im Vogelsbergkreis (AZN Kirtorf). Sie kam vorbei und hat mit uns die Frage geklärt, was denn eine nachhaltige Schulfirma ausmacht und hat auch Tipps gegeben, die wir natürlich gerne angenommen haben. Es wurde alles geprüft und dann haben wir das Ok erhalten.“

Wie läuft das Geschäft?

Vanessa Franz: „Sehr gut! In diesem Jahr haben wir knapp 30 Kilo von einem Volk verkauft. Wir waren komplett ausverkauft! Die Nachfrage ist mindestens dreimal so hoch. Ein großes Glas kostet 5 Euro, ein kleines 2,50 Euro. Dazu kommt noch 1 Euro Glaspfand.“

Man spricht ja eigentlich nicht über Geld, aber: Wird der Gewinn auf die Schüler aufgeteilt oder machen sie das „ehrenamtlich“? Bekommt die Schule das Geld?

Vanessa Franz: „Der Gewinn wird in neue Anschaffungen, wie zum Beispiel eine manuelle Schleuder, investiert. Also einfach erst einmal in die Sachen, die nötig sind und die die Arbeit erleichtern.“

Wie viele Bienen haben die „OTS-Honig-Dealer“ ungefähr?

Vanessa Franz: „Wir haben ein großes und ein kleines Volk. In einem großen Volk sind immer rund 30.000 und in einem kleinen circa 20.000 Bienen. Insgesamt haben wir also ungefähr 50.000.“

Wie ist das Gruppenklima in der Firma? Ist alles gut oder gibt es manchmal auch persönliche Probleme?

Vanessa Franz: „Also in der Firma sind zwölf Schüler von der sechsten bis zur zehnten Klasse und die verstehen sich zum Glück sehr gut!“

Wie oft trefft ihr euch, um die Firma aufrechtzuerhalten?

Vanessa Franz: „Momentan treffen wir uns noch einmal die Woche. Also wie bei anderen AGs auch. In der Hauptsaison (Mai) werden wir uns allerdings vermutlich öfter treffen müssen.“

Wissen Sie, ob die Schule auch noch andere Firmen gründen würde? Wie zum Beispiel eine Firma, die Gemüse verkaufen würde?

Vanessa Franz: „Die Schulleitung überlegt noch, ob man eventuell eine Kooperation mit dem Schulgarten starten könnte. Dann müsste man natürlich auch schauen, wie sich das verkauft. Sicher ist aber noch nichts. Außerdem muss man dann natürlich auch schauen, wie es nächstes Jahr mit Corona aussieht.“

Wie läuft das eigentlich mit der Werbung? Macht ihr schon welche und wenn nicht, ist es geplant?

Vanessa Franz: „Im Winter wird die diesjährige Ernte verkauft, wodurch man ja zwangsweise auch auf unsere Firma aufmerksam wird. Später ist dann eventuell noch geplant, dass wir auf der Homepage Werbung machen.“

Text: Hannah Schrader (OTS Presseteam)

Bilder: privat

Das Gruppenbild zeigt die “Honig-Dealer” mit den Biologielehrerinnen Vanessa Franz (3.v.r.) und Sabine Bachorz (ganz rechts).


Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Zwei „Urgesteine“ verlassen die OTS: Herbert Kress und Karl-Heinz Biere in Ruhestand verabschiedet

Zwei „Urgesteine“ im positivsten Sinne des Wortes verlassen die Ohmtalschule (OTS): Die Lehrer Herbert Kress und Karl-Heinz Biere wurden mit Beginn der Sommerferien in den Ruhestand verabschiedet. Ein Abschied, der allen schwer fällt. Den künftigen Pensionären, Schulleitung und Kollegen, Schülern und Eltern. Entsprechend emotional fiel die Verabschiedung aus, trotz Corona-Abstand, der auch die Ohmtalschule nach wie vor beherrscht.

„Es ist schwer vorstellbar, wie das alles hier weitergehen soll ohne euch“, sagte Schulleiter Carsten Röhrscheid und erinnerte an die vielen Stationen der beiden „Abgänger“, die das Schulleben stark geprägt haben.

„Es war mir eine Ehre, hier zu arbeiten“, sagte Herbert Kress, der in den vergangenen 35 Jahren in Homberg ganze Generationen von Schülern durch ihre Schulzeit an der OTS begleitet und stets ein offenes Ohr für sie hatte. Er übernahm zunächst die Aufgaben der Leitung des Realschulzweiges und später bis zu seiner Pensionierung die Leitung der Förderstufe. Über einen langen Zeitraum war er zudem für die pädagogische Organisation verantwortlich, betreute die studentischen Praktikanten und war langjähriger Personalratsvorsitzender, als solcher vertrat er Schule und Kollegen auch in schweren Zeiten. Die Liste der Aufgaben von Herbert Kress ist lang. An oberster Stelle jedoch – denn damit verbinden ihn die meisten – steht die Musik. Kress hat sich über die Grenzen der OTS hinaus den Ruf eines begnadeten und passionierten Allround-Musikers erworben, der auf vielen Schulveranstaltungen begeisterte. Er inszenierte zweimal ein großes „Tabaluga“-Musical in Homberg. Auf zahlreichen Zeugnisverleihungen und Schulfesten „haute“ er am Flügel in die Tasten, obgleich er zu seiner eigenen Verabschiedung ein eher leiseres Stück von Brahms spielte. Stellvertretend für Generationen von Schülern, denen Kress nicht nur Deutsch, sondern auch das Einmaleins der Musik, des Rhythmus’ und des Gesangs beibrachte, sangen der Lehrerchor und der Mädchenchor „Die Töffels“, um dem langjährigen Mentor als Überraschung einen musikalischen Gruß mit auf den Weg zu geben. Und ein ehemaliger Referendar, der längst als Musiklehrer an einer anderen Schule arbeitet, sang und spielte „Let it be“ am Flügel.

Auch Karl-Heinz Biere blickt auf ein bewegtes Schulleben zurück. Jahrezehntelang unterrichtete er Schüler in Mathematik und Sport, engagierte sich im Personalrat und als Fachbereitsleiter Mathematik. Unzählige Abschlussklassen tragen seinen Namen auf ihren Abschlusspullis, zumal dieser stets eine Steilvorlage war für selbstironische feucht-fröhliche Anspielungen à la Klasse 10 G: 29 Flaschen und ein Bier(e)“. Und unzählige Schüler dürften sich noch an den Muskelkater erinnern, der auf anstrengende Radtouren mit dem passionierten Tischtennisspieler folgte.

„Es war eine schöne Zeit“, bilanzierte Biere, für den sich an seinem letzten Schultag ein Kreis schloss: Kurioserweise verbrachte er seine allererste und auch seine letzte Schulstunde an der OTS in einer 5. Gymnasialklasse und das auch noch im exakt selben Raum. „Ich hoffe, ich gehe jetzt wirklich in Rente“, scherzte er, „denn der Rentenbescheid fehlt immer noch.“

Es war kein Abschied für immer, dass machten beide Ruheständler deutlich: „Nach Corona“ soll es noch ein Grillfest für die Kollegen geben. „Ein Abschied, wo man sich auch mal drücken kann,“, so Biere.

„Ich wünsche euch allen, dass viele positive Erinnerungen an die Schule zurückbleiben, wie ich sie habe“, sagte Herbert Kress und schloss mit dem berühmten Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse.

Hermann Hesse: „Stufen“ (Auszug)

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Text: Simon

Foto (Falk): Die künftigen Pensionäre Herbert Kress und Karl-Heinz Biere mit Schulleiter Carsten Röhrscheid (von links).


Als kolumbianische Gastschülerin in Zeiten von Corona

Antonia in Homberg, 8. Februar bis 27. Juni 2020

Ich bin Antonia Gonzalez Pinzon, bin 15 Jahre alt und komme aus Bogotà, Kolumbien. Ich war in Deutschland seit Februar, weil ich einen 5 monatigen Schüleraustausch machen wollte.

In Kolumbien sprechen wir Spanisch, aber ich gehe in eine deutsche Schule und dort lerne ich Deutsch schon seit 11 Jahren. Ich wohne mitten in Bogotà, der Hauptstadt von Kolumbien, und dort leben 7,4 Mio Einwohner. Deshalb war mein Leben in den letzten 5 Monaten sehr viel anders, als ich es von zuhause her gewohnt war.

Meine Gastgeber, die Familie Zieger, lebt in Appenrod, einem Stadtteil von Homberg, dort wohnen rund 200 Menschen. Die älteste Tochter Lina war meine “Gastschwester”, mit ihr zusammen besuchte ich die Ohmtalschule in Homberg. Das heißt alles war ganz anders, als ich es von Bogotà her kenne. Alles war hier sehr leise, es gab kein Verkehrschaos, die Luft war besser, man hörte und sah viele Tiere, man war mitten in der Natur und die Leute kannten sich alle untereinander.

Ich bin hier in Deutschland Anfang Februar angekommen, als noch niemand so wirklich an Corona und seine Folgen gedacht hatte. Mitte März wurde es auf einen Schlag komplett anders.  Durch den “Lock down” durfte ich nicht mehr in die Schule gehen und das Leben beschränkte sich nur noch auf die Gastfamilie.

Aber aus der Not machten wir alle gemeinsam eine Tugend: Wir wanderten fast täglich, es wurde viel gebacken, getöpfert und gemalt. Bei schönem Wetter machten wir mit den Pferden und dem Hund Ausflüge in die Umgebung, fuhren Fahrrad oder sprangen auf dem Trampolin. Meine Familie zuhause in Kolumbien beneidete mich in dieser Zeit sogar, weil wir hier auf dem Lande sehr viel mehr Freiheiten genießen konnten, als sie in der Großstadt, wo sie nur zum Einkaufen vor die Tür gehen durften. Auch in Sachen Sicherheit fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. In Bogotà gehen Kinder niemals alleine aus der Wohnung.

Der Austausch war auch wegen Corona bedingt mit der Gastfamilie sehr intensiv. Wir kochten viel gemeinsam, auch einige kolumbianische  traditionelle Gerichte wie “Arepas” (eine Art Maismehlpfannkuchen) oder “Tortilla de huevo con arroz “(Reistortilla mit Ei). Bei der deutschen Küche hatten mir am besten Kartoffel- oder Linsensalat, Schnitzel,  oder Lauchkäsesuppe gefallen. Ihr Deutschen esst deutlich mehr Wurst und Kartoffeln als wir  Kolumbianer.

Weitere Unterschiede waren mir noch bezüglich der Mülltrennung, der Ordnungsliebe und dem Organisationsbestreben der Deutschen aufgefallen.

Auch habe ich den Übergang der Jahreszeiten sehr genossen. Bei uns in Bogotà gibt es diese nicht, bei uns herrscht immer das gleiche Klima, in Deutschland sah ich im Februar das erste Mal in meinem Leben Schnee und erlebte erstmalig den Frühling und den Übergang in den Sommer.

Mir hat meine Zeit in Deutschland sehr gut (“muy bien!”) gefallen, obwohl wir durch Corona nicht reisen durften, wie wir das vorher geplant hatten. Ich liebe Deutschland, eure Kultur, euer Essen und eure Natur. Ich habe vor, auf jeden Fall wiederzukommen.       Saludos, muchos gracias!              Antonia Gonzàlez Pinzòn


Die Katze auf der Tastatur

OTS ruft zu Wettbewerb „Wir bleiben zu Hause“ auf – Schüler präsentieren originelle Beiträge – Förderverein spendet Preise

Äußerst unterhaltsame und interessante Einblicke in ihr Privatleben in Zeiten von Corona haben Schüler der Ohmtalschule (OTS) nun gewährt. Da wird für Bewohner des Seniorenheims Goldborn gebastelt und gemalt, es werden anspruchsvolle Gedichte verfasst, lustige Experimente gemacht oder Videos gedreht, wie die „Postbotin“ per Bobbycar und mit viel Abstand ein Paket zustellt. Alles sehr gelungen, alles sehr originell.


Die OTS-Schüler waren aufgerufen, im Rahmen des Schulwettbewerbs „Wir bleiben zu Hause“ witzige Situationen oder den Alltag zuhause darzustellen oder darüber zu berichten, wie sie die Zeit im Moment verbringen. Wichtig war, dass der Beitrag Mut macht in dieser sehr ungewöhnlichen Situation und humorvoll ist. „Seit Wochen hat sich unser Schulleben sehr gewandelt. Dem Coronavirus ,verdanken’ wir es, dass wir jetzt zu Hause arbeiten dürfen. Diese besondere Situation hat uns veranlasst, einen kleinen Wettbewerb zum Thema auszuschreiben“, erklärt Schulleiter Carsten Röhrscheid.


Die Kriterien Mutmachen und Witzigsein hat das Video des Gewinners Lucas Gröb aus der Klasse 5b voll und ganz erfüllt. Man sieht Lucas, wie er backt und kocht, Hausaufgaben macht trotz Katze auf dem Schoß und auf der Tastatur, seinem Vater beim Renovieren hilft, mit seiner Schwester „Motorrad“ fährt, Gemüse anbaut oder technische Experimente macht. Stubenkoller wegen Corona? Nicht bei Lucas. Dem Video nach zu urteilen ist Lucas während der vergangenen Wochen keine Sekunde lang langweilig gewesen.
„Meine Mutter hat sich einen Plan gemacht, was wir in der Coronazeit machen könnten als Familie, damit uns nicht langweilig wird“, erklärt der Fünftklässler. „Dann kam das mit dem Wettbewerb und da ich nicht singen kann und mir auch kein Gedicht eingefallen ist, habe ich gedacht, wir könnten ein Video machen über das, machen was wir gemacht haben. Wir haben eine App gefunden, die das automatisch zusammenschneidet als Film. Das mit den Gummibären hat mir am besten gefallen und geschmeckt“, sagt Lucas.

Förderverein spendet Gutscheine im Wert von 220 €

Weil auch die anderen Wettbewerbsbeiträge so toll waren, hat sich die Jury – bestehend aus Lehrern und Schulleitung der OTS – entschlossen, neben dem ersten nur noch zweite Preise zu vergeben. Diese erhalten: Julian Geretzky (10R), Sarah Wiegand (8G) und Jasmin Hamid (7Gb), Sophie Firnys (5a) und Emily Firnys (8), Amelie Zoe Leng (6Gb), Tom Honig (6a), Johannes Giersfeld (6b), Jonah Knerr (5b).
Der Erstplatzierte Lucas Gröb erhält „Ohmtaler“ – den regionalen Einkaufsgutschein des Homberger Gewerbevereins, der in vielen Geschäften eingelöst werden kann – im Wert von 40 Euro. Alle anderen erhalten „Ohmtaler“ im Wert von 20 Euro. Herzlichen Glückwunsch!

Text: Silvia Simon Bild: Lucas Gröb


Mit „Krabat“ zur Schulsiegerin

Vivien Boß gewinnt Vorlese-Wettbewerb an der OTS

Gebannt lauschen die Sechstklässler in der Aula der Ohmtalschule (OTS) den Vortragenden. Doch anders als sonst bei Lesungen an gleicher Stelle, wo bekannte Autoren ihre Texte vortragen, geht es heute auf der liebevoll und weihnachtlich dekorierten Bühne um etwas anderes. Eine gute Lesetechnik zum Beispiel, oder um die Frage, wie gut der Text interpretiert wird. Und ist die Textstelle gut gewählt?

Alle Jahre wieder treffen sich die besten Vorleser aller 6. Klassen der OTS zum Vorlese-Wettbewerb in der Aula, unterstützt von ihren jeweiligen Klassen. Zuvor waren sie klassenintern ermittelt worden, nun treten die Klassensieger gegeneinander an, um Schulsiegerin oder Schulsieger zu werden. Vier Schüler waren es diesmal: Vivien Boß, Phil Becker, Marcel Gorr und Ronny Kube, die verschiedene Passagen aus selbst erwählten Büchern vortrugen. Dann wurde es ernst. Alle Kandidaten mussten eine ihnen vorher unbekannte Stelle aus „Krabat“ vorlesen, dem berühmten Roman von Otfried Preußler. Danach beriet sich die Jury, bestehend aus Vorjahressieger Tarik Aslan und den Pädagogen Katrin Gloth, Annette Montermann, Stefanie Walter und Silvia Simon. Und war sich nach einigem Abwägen einig: Vivien Boß ist die neue Schulsiegerin. Sie wird die OTS in der nächsten Runde des Wettbewerbs vertreten.

„Es ist jedes Jahr wieder toll zu sehen, wie engagiert unsere Schülerinnen und Schüler sich auf den Vorlesewettbewerb vorbereiten“, sagt Lehrerin Silke Loogen-Leifhelm, die den Wettbewerb wie jedes Jahr organisiert hatte. „Die überwiegende Zahl kann es kaum erwarten, ihr Lieblingsbuch vorzustellen und ihre Begeisterung dafür weiterzugeben. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, diese Begeisterung zu unterstützen und den Spaß am Lesen zu fördern, denn Lesen ist eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Bildungsweg.“

Text: Simon

Bilder: Leifhelm/Simon


Gruselspaß zur Einweihung

Viertklässler führen anlässlich der Eröffnung des neuen Grundschulgebäudes das Musical „Villa Spooky“ auf

Zur Einweihung des neuen Grundschulgebäudes sorgen die Viertklässler durch ihr schauriges Musical „Villa Spooky“ unter Leitung der Direktorin Frau Sartorius, Frau Pfeffer, Frau Frömmel und Frau Bonacker für Halloween-Stimmung.

In dem Musical geht es um die Bewohner der Villa „Nebelstein“ und um den Vampir Bisso, die mit allen Mitteln versuchen, die Familie Großmann am Kauf ihres Zuhauses zu hindern. Denn dies ist der einzige Weg für sie, weiterhin dort leben zu können. So wird die Villa „Nebelstein“ mit geeinten Kräften der so unterschiedlichen Wesen zur Villa „Spooky“…

Der Gesang im Stück unterstützt das Schauspiel der jungen Akteure und bietet Abwechslung durch die zum Inhalt passenden Lieder. So lässt das Musical die Eltern und Geschwister begeistert von den individuellen Talenten der Schüler zurück.

Text und Foto: Alina Köhler (Presse Team der OTS)